Synonyme: Anwendungsfenster, Window

Siehe auch: Titelzeile, Statuszeile, Modaler Dialog

Ein Fenster enthält alle aktuell sichtbaren Elemente der Anwendung (siehe DIN EN ISO 9241-161: 8.51). Ein Fenster kann folgende Elemente enthalten:

  • Titel
  • Arbeitsbereich (ggf. mit Menü),
  • Statuszeile.

Hinweis: Alle Anforderungen an Fenster beziehen sich ausschließlich auf Desktop-Anwendungen. Bei Web-Anwendungen stellt der Browser das Fenster dar. Die Web-Anwendung selbst enthält keine Fenster.

Beispiele:

Fenster mit Titelzeile, Arbeitsbereich und Statuszeile
Abbildung 14: Fenster mit Titelzeile, Arbeitsbereich und Statuszeile

Im Folgenden werden nur die Anforderungen beschrieben, die sich direkt auf das Fenster beziehen. Anforderungen an die Elemente innerhalb des Fensters sind beim jeweiligen Element beschrieben.


Nr.

Eigenschaft

Beschreibung

Klassifizierung

Referenz
323VergrößerungAlle Elemente des Fensters müssen bei einer Schriftgrößenanpassung bis 400% (und einer resultierenden Anzeigebreite von 320 px) wahrnehmbar und bedienbar sein,
  • indem sie umbrechen (d.h. in mehreren Zeilen untereinander angezeigt werden) oder
  • indem die nicht in einer Zeile darstellbaren Elemente über eine Menü-Schaltfläche aufrufbar sind oder
  • indem sie gescrollt werden können.
MussEN 301 549: 9.1.4.10, 11.1.4.10
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
324TastaturbedienungDas Fenster muss mit der Tastatur erreicht, bedient und verlassen werden können (siehe folgende Tabelle Tastaturbedienung).

Hinweis: Dies bezieht sich sowohl auf die Bedienelemente im Fenster als auch auf das Fenster selbst (z. B. Skalieren und Verschieben des Fensters).

MussEN 301 549: 9.2.1.1, 11.2.1.1, 9.2.1.2, 11.2.1.2
AktionTasteKlassifizierung
Fokussieren des Fensters (erstes oder zuletzt fokussiertes Element)ALT+TABErforderlich
Verlassen des FenstersALT+TABErforderlich
Navigation innerhalb des FenstersTABErforderlich
Öffnen des Systemmenüs (mit Funktionen zum Schließen, Verschieben und Skalieren des Fensters)ALT+LEERErforderlich
Schließen des AnwendungsfenstersALT+F4Erforderlich
Vergrößern des Fensters (Minimiert → Normalgröße → Vollbild (sofern vorhanden))WIN+PFEIL AUFErforderlich
Verkleinern des Fensters (Vollbild (sofern vorhanden) → Normalgröße → Minimiert)WIN+PFEIL ABErforderlich
Schnellnavigation zwischen den SeitenbereichenF6Empfohlen

Zeigeinstrumentbedienung Fenster

Permalink zu "Zeigeinstrumentbedienung Fenster"
AktionTasteKlassifizierung
Fokussieren des FenstersKlick in das FensterErforderlich
Verlassen des FenstersKlick außerhalb des FenstersErforderlich
Skalieren des Fensters (sofern möglich)Drag & Drop am FensterrandErforderlich
Aktivierung der Schalter im TitelLinksklickErforderlich
Verschieben des AnwendungsfenstersDrag & Drop bei der Titelzeile
Hinweis: Sofern sich die Anwendung im Vollbildmodus befindet, erfolgt ein automatischer Wechsel in die NormalgrößeErforderlich
Wechsel zwischen Normalgröße und Vollbild (sofern vorhanden)Doppelklick bei der TitelzeileErforderlich
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
325Das Fenster muss einen knappen und aussagekräftigen Accessible Name besitzen.MussMussEN 301 549:
9.2.4.6, 11.2.4.6, 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5

Synonyme: Quickinfo, Infotip, Mouse over

Siehe auch: Beschreibung, Tooltip, modaler Dialog

Ein Tooltip dient der dynamischen Anzeige einer zusätzlichen Information, z. B. der Beschriftung (insbesondere bei grafischen Bedienelementen), einer Beschreibung, einem Tastaturkürzel, einer kontextspezifischen Hilfe. (siehe DIN EN ISO 9241-161: 8.50). Tooltips werden bei Fokussierung des zugehörigen UI-Elements eingeblendet. Tooltips enthalten keine interaktiven Elemente.

Tooltip
Abbildung 15: Tooltip
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
326SichtbarkeitDer Tooltip soll beim zugehörigen Element angezeigt werden.SollDIN EN ISO 9241-161: 8.50
327KontrastDer Text im Tooltip muss zum Hintergrund ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 aufweisen.

Bei großer Schrift (ab 24 px bzw. ab 18,7 px bei fettem Schriftschnitt) ist ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 ausreichend.
MussEN 301 549: 9.1.4.3, 11.1.4.3
328VergrößerungAlle Inhalte des Tooltips müssen bei einer Schriftgrößenanpassung bis auf 400% (und einer resultierenden Anzeigebreite von 320px) wahrnehmbar und bedienbar sein, indem sie umbrechen und ggf. vertikal gescrollt werden können.MussEN 301 549:
9.1.4.10, 11.1.4.10
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
329TastaturbedienungDer Tooltip muss mit der Tastatur geöffnet und geschlossen werden können (siehe folgende Tabelle Tastaturbedienung).MussEN 301 549:
9.2.1.1, 11.2.1.1
330TastaturbedienungDer Tooltip darf keine Bedienelemente enthalten, weil diese nicht tastaturbedienbar wären, außer in der Hilfe und Anwendung ist eine Bedienalternative (z. B. per Tastaturkürzel) dokumentiert.MussEN 301 549:
9.2.1.1, 11.2.1.1
331TastaturbedienungWenn der Tooltip bei der Navigation mit der Tastatur eingeblendet wird, muss der Tooltip wieder mit der Tastatur geschlossen werden können, ohne den Tastaturfokus wegzubewegen (z.B. mit ESC), außer

Hinweis: Davon ausgenommen sind Tooltips, deren Einblenden standardmäßig durch die Plattform-Software erfolgt.

MussEN 301 549:
9.1.4.13, 11.1.4.13
332TastaturbedienungWenn der Tooltip bei der Navigation mit der Tastatur eingeblendet wird, muss der Tooltip so lange angezeigt werden, bis der Tastaturfokus vom auslösenden Element bzw. dem Tooltip wegbewegt wird, außer
  • der Tooltip wurde explizit geschlossen (z.B. mit ESC) oder
  • der Inhalt des Tooltips ist nicht mehr gültig (z.B. eine Fehlermeldung beim Eingabefeld nach Eingabe eines korrekten Werts).

Hinweis: Davon ausgenommen sind Tooltips, deren Einblenden standardmäßig durch die Plattform-Software erfolgt.

MussEN 301 549:
9.1.4.13, 11.1.4.13
333ZeigeinstrumentbedienungWenn der Tooltip beim Hovern mit einem Zeigeinstrument eingeblendet wird, muss der Tooltip wieder ausgeblendet werden können, ohne das Zeigeinstrument wegzubewegen, außer
  • bei dem Inhalt handelt es sich um eine Fehlermeldung oder
  • der Inhalt verdeckt lediglich Weißraum oder dekorative Nicht-Text-Inhalte.

Hinweis 1: Davon ausgenommen sind Tooltips, deren Einblenden standardmäßig durch die Plattform-Software erfolgt.

Hinweis 2: Das Ausblenden des automatisch eingeblendeten Inhalts kann z.B. mit ESC oder Klick auf das auslösende Element erfolgen, sofern dabei keine weiteren Aktionen ausgelöst werden.

MussEN 301 549:
11.1.4.13
334ZeigeinstrumentbedienungWenn der Tooltip beim Hovern mit einem Zeigeinstrument eingeblendet wird, muss der Tooltip so lange angezeigt werden, bis das Zeigeinstrument vom auslösenden Element bzw. dem Tooltip wegbewegt wird, außer
  • der Tooltip wurde explizit geschlossen (z.B. mit ESC) oder
  • der Inhalt des Tooltips ist nicht mehr gültig (z.B. eine Fehlermeldung beim Eingabefeld nach Eingabe eines korrekten Werts).

Hinweis: Davon ausgenommen sind Tooltips, deren Einblenden standardmäßig durch die Plattform-Software erfolgt.

MussEN 301 549:
9.1.4.13, 11.1.4.13
335ZeigeinstrumentbedienungWenn ein Tooltip beim Hovern mit einem Zeigeinstrument eingeblendet wird, muss der Tooltip mit dem Zeigeinstrument überfahren werden können, d.h. der Tooltip darf nicht ausgeblendet werden, sobald sich das Zeigeinstrument nicht mehr über dem auslösenden Element befindet.

Hinweis: Davon ausgenommen sind Tooltips, deren Einblenden standardmäßig durch die Plattform-Software erfolgt.

MussEN 301 549:
11.1.4.13
AktionTasteKlassifizierung
Öffnen des TooltipsNavigation zum ElementErforderlich
Schließen des TooltipsESCErforderlich

Zeigeinstrumentbedienung Tooltip

Permalink zu "Zeigeinstrumentbedienung Tooltip"
AktionTasteKlassifizierung
Öffnen des TooltipsHovernErforderlich
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
336NameWenn der Tooltip eine Beschreibung enthält, muss diese als Accessible Description an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Beschreibung).MussEN 301 549:
9.1.3.1, 11.1.3.1, 11.5.2.5
337NameWenn der Tooltip eine Beschriftung eines grafischen Elements enthält, dann soll diese mit dem Accessible Name übereinstimmen oder in diesem enthalten sein.SollEN 301 549:
9.2.5.3, 11.2.5.3
338NameDer Tooltip soll keine strukturierten oder langen Textinhalte enthalten.

Hinweis: Für strukturierte oder lange Textinhalte sollte ein Anzeigeformat gewählt werden, bei dem der Text mit dem virtuellen Cursor des Screenreaders gelesen werden kann.

SollEN 301 549:
9.1.3.1, 11.1.3.1
339TastaturkürzelWenn der Tooltip ein Tastaturkürzel für das jeweilige Bedienelement enthält, dann muss dieses an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549:
9.1.3.1, 11.1.3.1

Synonyme: Formularbereich, Form

Siehe auch: Gruppe, Fehlervermeidung und -korrektur, Pflichtfeldkennzeichnung, Authentifizierung, Bedienelemente

Formulare dienen der Eingabe von Daten. Ein Formular enthält ein oder mehrere Formularelemente.

Formular zur Eingabe der Adresse
Abbildung 15: Formular zur Eingabe der Adresse

Im Folgenden werden nur die Anforderungen beschrieben, die sich direkt auf das Formular beziehen. Anforderungen an die interaktiven Elemente innerhalb des Formulars sind beim jeweiligen Element beschrieben.

Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
340VergrößerungAlle Elemente des Formulars müssen bei einer Schriftgrößenanpassung bis 400% (und einer resultierenden Anzeigebreite von 320px) wahrnehmbar und bedienbar sein, indem sie umbrechen und nicht horizontal gescrollt werden müssen.MussEN 301 549:
9.1.4.10, 11.1.4.10
341FehlervermeidungDas Formular muss so gestaltet werden, dass Fehler vermieden und korrigiert werden können (siehe auch Fehlervermeidung und -korrektur und Pflichtfeldkennzeichnung).MussEN 301 549:
9.3.3.1 bis 9.3.3.4, 11.3.3.1 bis 11.3.3.4
342KomplexitätDas Formular soll übersichtlich gestaltet werden. Inhalte komplexer Formulare sollen programmatisch und visuell gruppiert oder auf verschiedene Masken aufgeteilt werden.SollDIN EN ISO 9241-125: 5.1.8
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
343TastaturbedienungDie interaktiven Elemente im Formular müssen mit der Tastatur erreicht, bedient und verlassen werden können (siehe Tabelle Tastaturbedienung).MussEN 301 549: 9.2.1.1, 11.2.1.1, 9.2.1.2, 11.2.1.2
344TastaturbedienungHäufig benötigte Schalter des Formulars (z.B. der Absenden-Schalter) sollen per Tastaturkürzel erreichbar sein.

Die Tastaturkürzel sollen in der Hilfe und Anwendung dokumentiert werden.
SollDIN EN ISO 9241-171: 9.3.10
345NavigationsreihenfolgeDie Navigationsreihenfolge im Formular muss so gestaltet sein, dass die Inhalte in einer sinnvollen Reihenfolge wahrgenommen werden können und die Bedienelemente gemäß ihrer aufgabenangemessenen Abarbeitungsreihenfolge erreicht werden.

Hinweis: Dies gilt z. B. für den Absenden-Schalter, der am Formularende den Fokus erhalten muss.

MussEN 301 549:
9.2.4.3, 11.2.4.3
346AktualisierungenBei Fokussierung und Bedienung der interaktiven Elemente innerhalb des Formulars darf keine unerwartete Kontextänderung erfolgen.MussEN 301 549:
9.3.2.1, 11.3.2.1, 9.3.2.2, 11.3.2.2
347KlickbereichDer Klickbereich der interaktiven Elemente im Formular soll mindestens 24 x 24 px betragen (siehe Zeigeinstrumentbedienung).SollWCAG 2.2
AktionTasteKlassifizierung
Fokussieren des Formulars (erstes Element)TABErforderlich
Desktop: Schnellnavigation zwischen FormularbereichenF6Empfohlen
Absenden des FormularsEINGABEEmpfohlen
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
348NameWenn das Formular eine visuelle Beschriftung besitzt, so muss diese als Accessible Name übermittelt werden.MussEN 301 549:
9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
349Desktop: ElementhierarchieDie Eltern-Kind-Beziehungen der Elemente innerhalb des Formulars müssen an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549: 11.5.2.9

Synonyme: Symbolleiste, Toolbar, Toolbox, Command Bar Tab

Siehe auch: Menü, Gruppe, Menü-Schalter

Werkzeugleisten dienen der Gruppierung von interaktiven Elementen zur Bearbeitung von Inhalten oder Daten (siehe DIN EN ISO 9241-161: 8.49).

Eine Werkzeugleiste enthält interaktive Elemente (meist Schalter oder Umschalter), die visuell gruppiert sind, z.B. mit einem Rahmen. Die Inhalte der Werkzeugleiste sind meist horizontal oberhalb oder unterhalb des Bereichs, dessen Inhalt mit den Elementen der Werkzeugleiste bearbeitet wird, angeordnet. Die Elemente der Werkzeugleiste können mehrzeilig angeordnet sein. Bei Werkzeugleisten mit vielen Schaltern werden aus Platzgründen häufig Icons als Beschriftung der Schalter verwendet.

Werkzeugleiste zum Einstellen von Schriftarteigenschaften
Abbildung 16: Werkzeugleiste zum Einstellen von Schriftarteigenschaften

Im Folgenden werden nur die Anforderungen beschrieben, die sich direkt auf die Werkzeugleiste beziehen. Anforderungen an die interaktiven Elemente innerhalb der Werkzeugleiste sind beim jeweiligen Element beschrieben.

Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
350VergrößerungAlle Elemente der Werkzeugleiste müssen bei einer Schriftgrößenanpassung bis 400% (und einer resultierenden Anzeigebreite von 320px) wahrnehmbar und bedienbar sein,
  • indem sie umbrechen (d.h. in mehreren Zeilen untereinander angezeigt werden) oder
  • indem die nicht in einer Zeile darstellbaren Elemente über eine Menü-Schaltfläche aufrufbar sind oder
  • indem sie gescrollt werden können.
MussEN 301 549:
9.1.4.10, 11.1.4.10
351GruppierungDamit die Tastaturbedienung visuell ersichtlich ist, soll die Werkzeugleiste so gestaltet werden, dass deren Elemente als zusammengehörig identifiziert werden können.

Hinweis: Dies kann z. B. durch einen Rahmen oder Position und Anordnung erfolgen.

SollDIN EN ISO 9241-125: 5.1.8
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
352TastaturbedienungDie interaktiven Elemente in der Werkzeugleiste müssen mit der Tastatur erreicht, bedient und verlassen werden können (siehe folgende Tabelle Tastaturbedienung).MussEN 301 549: 9.2.1.1, 11.2.1.1, 9.2.1.2, 11.2.1.2
353TastaturbedienungDie Werkzeugleiste darf keine Bedienelemente enthalten, die mit den Tasten bedient werden, die zur Navigation durch die Werkzeugleiste dienen.

Hinweis 1: Dies kann z. B. Eingabefelder und Ausklapplisten betreffen, da diese mit den Pfeiltasten bedient werden.

Hinweis 2: Alternativ müssen Tastaturkürzel implementiert und dokumentiert werden, mit denen die Bedienelemente verlassen werden können.

MussEN 301 549: 11.2.1.1
354TastaturbedienungIst die Werkzeugleiste nur per Tastaturkürzel erreichbar, muss dieses Tastaturkürzel in der Anwendung und Hilfe dokumentiert sein.MussEN 301 549: 9.2.1.1, 11.2.1.1
355TastaturbedienungDie Werkzeugleiste soll per Tastaturkürzel erreichbar sein.

Zusätzlich sollen häufig benötigte interaktive Elemente innerhalb der Werkzeugleiste ein Tastaturkürzel erhalten.

Die Tastaturkürzel sollen in der Hilfe und Anwendung dokumentiert werden.
SollDIN EN ISO 9241-171: 9.3.10
356AktualisierungenBei Fokussierung und Bedienung der interaktiven Elemente innerhalb der Werkzeugleiste darf keine unerwartete Kontextänderung erfolgen.MussEN 301 549: 9.3.2.1, 11.3.2.1
357AktualisierungenBei Wertänderung der Formularelemente innerhalb der Werkzeugleiste darf keine unerwartete Kontextänderung erfolgen.MussEN 301 549: 9.3.2.2, 11.3.2.2
358AktualisierungenBei Aktivierung der Bedienelemente innerhalb der Werkzeugleiste darf kein Fokusverlust erfolgen.

Hinweis: So muss nach Bedienung eines Schalters der Fokus auf diesem verbleiben oder auf das Element gesetzt werden, welches über den Schalter gesteuert wird (z. B. Eingabefeld eines Rich Text Editors oder modaler Dialog, der geöffnet wird).

MussEN 301 549: 9.2.4.3, 11.2.4.3
359KlickbereichDer Klickbereich der interaktiven Elemente der Werkzeugleiste soll mindestens 24 x 24 px betragen (siehe Zeigeinstrumentbedienung).SollWCAG 2.2

Tastaturbedienung Werkzeugleiste

Permalink zu "Tastaturbedienung Werkzeugleiste"
AktionTasteKlassifizierung
Fokussieren der Werkzeugleiste (erstes oder zuletzt fokussiertes Element)TAB

Hinweis: Alternativ können Werkzeugleisten über die Bereichsnavigation oder per Tastaturkürzel erreichbar sein.

Erforderlich
Verlassen der WerkzeugleisteTAB

Hinweis: Alternativ können Werkzeugleisten über die Bereichsnavigation oder eine erwartbare Kontextänderung nach Bedienung eines Elements in der Werkzeugleiste verlassen werden.

Erforderlich

Navigation innerhalb der Werkzeugleiste
  • Horizontale Werkzeugleiste: PFEIL RECHTS/LINKS,
  • Vertikale Werkzeugleiste: PFEIL RECHTS/LINKS/AUF/AB
Erforderlich
Schnellnavigation zum ersten bzw. letzten Element innerhalb der WerkzeugleistePOS1, ENDEEmpfohlen
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
360RolleDie Rolle Werkzeugleiste muss an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
361Desktop: ElementhierarchieDie Eltern-Kind-Beziehungen der Elemente innerhalb der Werkzeugleiste müssen an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549: 11.5.2.9
362AusrichtungDie Ausrichtung der Werkzeugleiste (vertikal oder horizontal) muss an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549: 9.2.4.6, 11.2.4.6, 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5, 11.5.2.8
363NameSofern die Werkzeugleiste eine Beschriftung oder Beschreibung besitzt, müssen diese als Accessible Name bzw. Accessible Description übermittelt werden (siehe Beschriftung und Beschreibung).

Hinweis: Wenn die Seite mehrere Werkzeugleisten enthält, müssen diese einen knappen und aussagekräftigen Accessible Name besitzen.

MussEN 301 549:
11.2.4.6, 11.4.1.2, 11.5.2.5, 11.5.2.8
364TastaturkürzelBesitzen die Werkzeugleiste oder Bedienelemente innerhalb der Werkzeugleiste visuell sichtbare Tastaturkürzel, so müssen diese an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549:
9.1.3.1, 11.1.3.1
365BedienungDie Elemente der Werkzeugleiste müssen mit Assistenztechnologie erreicht, bedient und verlassen werden können (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.12, 11.5.2.17

Praxistipp Werkzeugleiste in Web-Anwendungen

Permalink zu "Praxistipp Werkzeugleiste in Web-Anwendungen"

Bei TAB-Navigation:

  • JAWS: [Beschriftung] Symbolleiste
  • NVDA: [Beschriftung] Werkzeugleiste
  • Windows Sprachausgabe: [Beschriftung] Symbolleiste

Mit dem virtuellen Cursor:

  • JAWS: Werkzeugleiste mit [Anzahl] Schaltern … Werkzeugleiste Ende
  • NVDA: Werkzeugleiste … außerhalb von Werkzeugleiste
  • Windows Sprachausgabe: -

In HTML existiert kein Element für Werkzeugleisten. Stattdessen können Schalter und weitere Bedienelemente in einer Liste (<menu> und <li>), beschrifteten Region (z. B. <section>) oder einer Formularfeldgruppe (<fieldset>, beschriftet mit <legend>) gruppiert werden. Die Navigation zwischen den Elementen erfolgt dann allerdings mit der TAB-Taste und nicht mit den Pfeiltasten. Um die effiziente Tastaturnavigation zu unterstützen, sollte die Region bzw. Formularfeldgruppe übersprungen werden können (siehe Praxistipp Effiziente Navigation).

Weitere Informationen: 4.4.7 The menu element - HTML Standard (whatwg.org), 4.3.3 The section element - HTML Standard (whatwg.org) 4.10.15 The fieldset element - HTML Standard (whatwg.org)

Bei der Umsetzung von Werkzeugleisten sollte Folgendes beachtet werden:

  • Die Rolle wird mit role=toolbar übermittelt.
  • Die Werkzeugleiste sollte mit aria-label oder aria-labelledby beschriftet werden.
  • Eine vom Standard abweichende Ausrichtung der Werkzeugleiste kann mit aria-orientation=vertical angegeben werden. Die Ausrichtung wird von Assistenztechnologie häufig nicht ausgegeben, so dass bei einer vertikal ausgerichteten Werkzeugleiste die Bedienung mit allen Pfeiltasten möglich sein sollte.
  • Die Werkzeugleiste sollte auch visuell als solche erkennbar sein, damit sehende Tastaturnutzende die Bedienung mit den Pfeiltasten erkennen können.
  • Die Werkzeugleiste sollte mindestens drei Bedienelemente enthalten.
  • Die sichtbaren Elemente innerhalb der Werkzeugleiste und das programmatisch fokussierte Element sollten die gleiche Position und Größe besitzen.

Weitere Informationen: toolbar role - Accessible Rich Internet Applications (WAI-ARIA) 1.2 (w3.org), Toolbar Pattern | APG | WAI | W3C

Synonyme: Formularfeldgruppe, Gruppenfeld, Gruppierung, Groupbox

Siehe auch: Überschriften, Formular, Werkzeugleiste

Gruppen dienen der Zusammenfassung von inhaltlich zusammengehörigen Elementen (siehe DIN EN ISO 9241-161: 8.15). Die Gruppe besitzt eine Beschriftung, die als Gruppenbeschriftung für die enthaltenen Elemente dient.

Gruppierte Radiobuttons mit einer Gruppenbeschriftung
Abbildung 17: Gruppierte Radiobuttons mit einer Gruppenbeschriftung
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
366KontrastDer visuelle Indikator für die Gruppe (z.B. der Rahmen um die Gruppe) muss zum Hintergrund oder benachbarten Farben ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 aufweisen.

Ausnahmen:
  • Der visuelle Indikator wurde nicht farblich, sondern räumlich gestaltet (z.B. mittels geeigneter Abstände zwischen der Gruppe und Inhalten außerhalb der Gruppe).
  • Ein visueller Indikator ist nicht notwendig, weil z.B. die Gruppe die gesamte Maske umfasst.
MussEN 301 549:
9.1.4.11, 11.1.4.11
367KontrastDie Beschriftung der Gruppe muss zum Hintergrund ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 aufweisen.

Hinweis: Bei großer Schrift (ab 24 px bzw. ab 18,7 px bei fettem Schriftschnitt) ist ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 ausreichend.

MussEN 301 549:
9.1.4.3, 11.1.4.3
368BeschriftungDie Beschriftung der Gruppe muss aussagekräftig sein.

Hinweis: Um das zu erreichen, soll die Beschriftung der Gruppe knapp und eindeutig sein.

MussEN 301 549:
9.2.4.6, 11.2.4.6
369BeschriftungDie Beschriftung der Gruppe soll eindeutig und innerhalb des Kontexts verständlich sein.SollDIN EN ISO 9241-171: 8.1.2, 8.1.3
370BeschriftungInhaltlich zusammengehörige Formularelemente sollen gruppiert und mit einer Beschriftung versehen werden.

Hinweis: Dies gilt insbesondere für Gruppen von Radiobuttons und Checkboxen.

SollDIN EN ISO 9241-125: 5.1.8
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
370RolleDie Rollen „Gruppe“ oder ggf. eine spezifische Rolle für den jeweiligen Gruppentyp muss an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.1.3.1, 11.1.3.1, 11.5.2.5
371Web: GliederungAlle visuell wahrnehmbaren Seitenbereiche müssen auch programmatisch wahrnehmbar sein, z. B. über
  • Überschriften,
  • Regionen,
  • sonstige Gruppierungen.
MussEN 301 549: 9.1.3.1
372NameDie Gruppe muss einen knappen und aussagekräftigen Accessible Name besitzen.MussEN 301 549: 9.2.4.6, 11.2.4.6, 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
373Desktop: ElementhierarchieDie Eltern-Kind-Beziehungen der Elemente innerhalb der Gruppe müssen an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549: 11.5.2.9

Praxistipp Formularfeldgruppen in Web-Anwendungen

Permalink zu "Praxistipp Formularfeldgruppen in Web-Anwendungen"
  • JAWS: [Beschriftung] Gruppe … Gruppe Ende
  • NVDA: [Beschriftung] Gruppierung … außerhalb von Gruppierung
  • Windows Sprachausgabe: -

Hinweise:

  • Formularfeldgruppen werden von der Windows Sprachausgabe nicht ausgegeben.
  • Bei JAWS und NVDA ist das Ende der Formularfeldgruppe nur beim Lesen mit dem virtuellen Cursor wahrnehmbar. Bei der TAB-Navigation wird die Rolle „Gruppe“ bzw. „Gruppierung“ lediglich beim ersten (bzw. bei UMSCHALT+TAB beim letzten) Formularelement in der Gruppe, d. h. beim Betreten der Gruppe ausgegeben. Das Verlassen der Gruppe ist bei TAB-Navigation nicht wahrnehmbar. In den Elementübersichten der Screenreader wird die Beschriftung der Formularfeldgruppe bei jedem Formularelement innerhalb der Gruppe angezeigt.
  • Damit JAWS und NVDA die Formularfeldgruppen erkennen können, müssen sie beschriftet werden, unabhängig davon, ob sie mit dem HTML-Element <fieldset> oder mit den ARIA-Rollen group bzw. radiogroup ausgezeichnet sind.
  • Befindet sich innerhalb des
    - und außerhalb des <legend>-Elements eine Überschrift, wird von JAWS die Gruppenbeschriftung nicht korrekt ausgegeben. Somit sollten Überschriften im <fieldset> vermieden werden.

Formularfeldgruppen werden mit dem <fieldset>-Element ausgezeichnet und dienen der Gruppierung von zusammengehörenden Formularfeldern, insbesondere bei Radiobuttons. Die Formularelemente, die zur Gruppe gehören, sind im Quellcode innerhalb des <fieldsets> verschachtelt. Die Beschriftung der Formularfeldgruppe erfolgt mit dem <legend>-Element, welches sich als erstes Kindelement im <fieldset> befinden sollte. Weil die Beschriftung der Gruppe vor der Beschriftung der enthaltenen Formularelemente ausgegeben wird, sollte Folgendes beachtet werden:

  • Die Beschriftung der Gruppe sollte möglichst knapp sein, ohne dabei an Aussagekraft zu verlieren.
  • Formularfeldgruppen sollten nicht ineinander verschachtelt werden.

Gemäß HTML-Spezifikation kann das <legend>-Element Bedienelemente enthalten. Dies wird jedoch von den Assistenztechnologien teilweise nicht unterstützt, so dass empfohlen wird, im <legend>-Element lediglich die Beschriftung der Formularfeldgruppe in Textform aufzunehmen. Das <fieldset>-Element kann mit disabled als deaktiviert ausgezeichnet werden. Dies bewirkt, dass alle enthaltenen Formularelemente deaktiviert sind (mit Ausnahme von Formularelementen, die sich im <legend>-Element befinden).

Weitere Informationen: 4.10.15 The fieldset element - HTML Standard (whatwg.org), [4].10.16 The legend element - HTML Standard (whatwg.org)](https://html.spec.whatwg.org/multipage/form-elements.html#the-legend-element)

Wird die Formularfeldgruppe nicht mit dem HTML-Element umgesetzt, sollte zusätzlich Folgendes beachtet werden:

  • Die Rolle der Liste wird mit role=group bzw. role=radiogroup (nur bei Radiobuttons) übermittelt. Bei der Ausgabe durch die Screenreader erfolgt keine Unterscheidung zwischen group und radiogroup.
  • Die Beschriftung der Gruppe kann per aria-label oder aria-labelledby erfolgen.
  • Die ARIA-Rolle radiogroup kann (im Gegensatz zur Rolle group) mit den Attributen aria-readonly als schreibgeschützt, aria-required als Pflichtfeld und aria-invalid als fehlerhaft ausgezeichnet werden. Darüber hinaus kann mit aria-errormessage der ARIA-Radiobuttongruppe eine Fehlermeldung zugewiesen werden.
  • Sowohl die ARIA-Rolle radiogroup als auch die ARIA-Rolle group können mit aria-disabled als deaktiviert ausgezeichnet werden. Dies bewirkt, dass alle enthaltenen Formularelemente von der Assistenztechnologie als deaktiviert ausgegeben werden (d. h. sie sollten auch tatsächlich deaktiviert sein).

Weitere Informationen: group role - Accessible Rich Internet Applications (WAI-ARIA) 1.2 (w3.org), radiogroup role - Accessible Rich Internet Applications (WAI-ARIA) 1.2 (w3.org)

Synonyme: List

Siehe auch: Auswahlliste, Baumstruktur, Tabelle

Eine Liste dient der strukturierten Anzeige von Daten. Eine Liste enthält mehrere Listeneinträge. Listen können sortiert oder unsortiert sein. Listen können ineinander verschachtelt sein. Häufig besitzen Listen einen visuellen Indikator am Beginn jedes Listeneintrags, ein sogenanntes Aufzählungszeichen, z.B.

  • einen Anstrich oder ein Icon für eine unsortierte Liste
  • einen Buchstaben oder eine Zahl für eine sortierte Liste.

Listeneinträge können Bedienelemente enthalten.

Unsortierte und sortierte Liste
Abbildung 18: Unsortierte und sortierte Liste
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
374KontrastDer Textinhalt der Listeneinträge muss zum Hintergrund ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 aufweisen.

Hinweis: Dies gilt bei sortierten Listen auch für die Aufzählungszeichen, sofern diese eine Information vermitteln (z. B. eine Zahl oder einen Buchstaben enthalten).

MussEN 301 549:
9.1.4.3, 11.1.4.11
375KontrastSind die Listeneinträge ausschließlich aufgrund ihrer farblichen Gestaltung als solche zu erkennen, muss diese Farbe zu benachbarten Farben ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 aufweisen.

Hinweis 1: Ein Listeneintrag kann z. B. aufgrund seines Aufzählungszeichens oder seiner Hintergrundfarbe als solcher erkennbar sein.

Hinweis 2: Die Anforderung gilt nicht, wenn die Listeneinträge z. B. aufgrund der Abstände untereinander eindeutig als solche zu erkennen sind.

MussEN 301 549:
9.1.4.11, 11.1.4.11
376KontrastDie grafischen Inhalte der Listeneinträge müssen muss zum Hintergrund ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 aufweisen.

Hinweis: Dies gilt bei sortierten Listen auch für die grafischen Aufzählungszeichen, sofern diese eine Information vermitteln.

MussEN 301 549:
9.1.4.11, 11.1.4.11
377VergrößerungKein Listeneintrag darf bei 400% Zoom breiter als 320 px sein, damit deren Inhalte ohne horizontales Scrollen wahrnehmbar sind.MussEN 301 549:
9.1.4.10, 11.1.4.10
378HierarchieWenn die Liste verschachtelte Listen enthält, soll die Hierarchie deutlich sichtbar sein.

Hinweis: Verschachtelte Listen werden meist durch Einrückung dargestellt. Darüber hinaus können je nach Hierarchie-Ebene unterschiedliche Aufzählungszeichen verwendet werden.

SollDIN EN ISO 9241-125: 6.1.2
379FokussichtbarkeitErhält ein Listeneintrag oder ein Element in diesem den Tastaturfokus, dann muss der Fokusindikator sichtbar sein (siehe Fokusindikator).MussEN 301 549:
9.2.4.7, 11.2.4.7
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
380TastaturbedienungAlle Bedienelemente innerhalb der Liste müssen mit der Tastatur erreicht, bedient und verlassen werden können (siehe folgende Tabelle Tastaturbedienung).MussEN 301 549: 9.2.1.1, 11.2.1.1, 9.2.1.2, 11.2.1.2
381KlickbereichDer Klickbereich der Bedienelemente innerhalb der Liste soll mindestens 24 x 24 px betragen (siehe Zeigeinstrumentbedienung).SollWCAG 2.2

Tastaturbedienung Liste (in einer Anwendung, die den virtuellen Cursor unterstützt)

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Bei Anwendungen, die den virtuellen Cursor unterstützen, erhalten die Liste und deren Listeneinträge nicht den Tastaturfokus. Lediglich interaktive Elemente innerhalb der Listeneinträge sollen mit der Tastatur erreicht und bedient werden können.

AktionTasteKlassifizierung
Fokussieren interaktiver Elemente in der ListeTABErforderlich
Verlassen interaktiver Elemente in der ListeTABErforderlich
Bedienung interaktiver Elemente in der ListeEntsprechend des jeweiligen ElementsErforderlich

Tastaturbedienung Liste (in einer Anwendung, die den virtuellen Cursor nicht unterstützt)

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Bei Anwendungen, die den virtuellen Cursor nicht unterstützen, muss jeder Listeneintrag den Fokus erhalten können, damit deren Inhalte mit Assistenztechnologie (z. B. Screenreader) wahrnehmbar sind.

AktionTasteKlassifizierung
Fokussieren der Liste (erster bzw. zuletzt fokussierter Listeneintrag)TABErforderlich
Verlassen der ListeTABErforderlich
Zellenweise Navigation innerhalb der Tabelle im NavigationsmodusPFEIL AUF/ABErforderlich
Schnellnavigation (zum ersten bzw. letzten Listeneintrag)POS 1, ENDEEmpfohlen
Schnellnavigation (mit einer fest definierten Schrittweite)BILD AUF/AB

Hinweis: Die Schrittweite soll mit der Anzahl der sichtbaren Listeneinträge übereinstimmen.

Empfohlen

Hinweis: In den Programmiersprachen für Software gibt es häufig kein Element für Listen. Stattdessen werden für unverschachtelte Listen Auswahllisten und für verschachtelte Listen Baumstrukturen verwendet. In diesem Fall soll die Auswahlliste bzw. Baumstruktur in der Beschriftung oder Beschreibung einen Hinweis enthalten, dass sie nur der Darstellung von Inhalten und nicht der Auswahl dient.

AktionTasteKlassifizierung
Bedienung interaktiver ElementeEntsprechend des jeweiligen ElementsErforderlich
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
382RolleDie Rollen (sortierte bzw. unsortierte) Liste und Listeneintrag müssen an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.1.3.1, 11.1.3.1, 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
383RolleDie Rollen Liste und Listeneintrag dürfen nur für Listen verwendet werden. Layoutlisten, die lediglich der visuellen Gestaltung und nicht der Anzeige strukturierter Daten dienen, dürfen nicht mit diesen Rollen ausgezeichnet werden.MussEN 301 549: 9.1.3.1, 11.1.3.1
384NameSofern die Liste eine Beschriftung oder Beschreibung besitzt, müssen diese als Accessible Name bzw. Accessible Description übermittelt werden (siehe Beschriftung und Beschreibung).MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5, 11.5.2.8
385BedienungDie Liste bzw. die darin enthaltenen interaktiven Elemente müssen mit Assistenztechnologie erreicht, bedient und verlassen werden können (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.12, 11.5.2.17
386AktualisierungAktualisierungen hinsichtlich der Listeninhalte müssen an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.15
387Desktop: PositionGröße und Position der Listeneinträge und der darin befindlichen interaktiven Elemente müssen an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Fokusindikator).MussEN 301 549: 11.5.2.5, 11.5.2.13
388ElementhierarchieDie Eltern-Kind-Beziehungen der Elemente innerhalb der Liste müssen an die Accessibility API übermittelt werden.

Hinweis 1: Die Assistenztechnologie benötigt diese Informationen, um u. a. die Anzahl der Listeneinträge, deren Position innerhalb der Liste und die Hierarchie verschachtelter Listen ermitteln zu können.

Hinweis 2: So ist es nicht zulässig, dass eine Liste programmatisch in verschiedene Listen aufgeteilt wird.

MussEN 301 549: 9.1.3.1, 11.1.3.1, 11.5.2.9
389AufzählungszeichenDas Aufzählungszeichen muss an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.1.3.1, 11.1.3.1

Praxistipp Listen in Web-Anwendungen

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Screenreader-Ausgabe von sortierten und unsortierten Listen

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Mit dem virtuellen Cursor:

  • JAWS:
    • Liste mit [Anzahl] Einträgen (Verschachtelung [Ebene])
    • [Aufzählungszeichen] [Listeneintrag]
    • Listenende (Verschachtelung [Ebene])
  • NVDA:
    • Liste mit [Anzahl] Einträgen
    • [Aufzählungszeichen] [Listeneintrag]
    • außerhalb von Liste
  • Windows Sprachausgabe:
    • Liste öffnen
    • [Position] von [Anzahl] Ebene [Ebene] [Aufzählungszeichen] [Listeneintrag]
    • Liste schließen

Hinweis: Die Windows-Sprachausgabe gibt aufgrund des impliziten bzw. expliziten aria-level bei jedem Listeneintrag fälschlicherweise „Überschriftenebene [Zahl]“ aus.

Unsortierte Listen werden mit <ul> und <li> ausgezeichnet. Für Bedienelemente, die sich in einer Liste befinden, kann anstelle von<ul> auch <menu> verwendet werden. Das <menu>-Element wird mit der Semantik des <ul>-Elements an die Accessibility API übermittelt.

Sortierte Listen werden mit <ol> und <li> ausgezeichnet. Bei sortierten Listen kann der Startwert mit start angegeben, die Richtung mit reversed geändert und der Typ des Aufzählungszeichens mit type festgelegt werden.
Verschachtelte Listen werden umgesetzt, indem eine Liste (<ol> oder <ul>) sich innerhalb eines <li>-Elements der übergeordneten Liste befindet.

Der Unterschied zwischen einer sortierten und unsortierten Liste, d. h. zwischen <ol> und <ul>, ist visuell und mit Assistenztechnologie nur anhand der Aufzählungszeichen zu erkennen. Somit sollten die Aufzählungszeichen mit dem Listentyp übereinstimmen.

Es sollten einfache Aufzählungszeichen wie disc für unsortierte Listen oder decimal bzw. lower-latin für sortierte Listen gewählt werden, um die korrekte Ausgabe zu gewährleisten und nicht unnötig zu verlängern. Die folgenden beispielhaften Werte der CSS-Eigenschaft list-style-type werden von den Screenreadern JAWS (erster Eintrag), NVDA (zweiter Eintrag, sofern abweichend) und der Windows Sprachausgabe (dritter Eintrag, sofern abweichend) wie folgt ausgegeben:

  • none: [keine Ausgabe]
  • disc: Aufzählungszeichen
  • circle: rundes hohles Aufzählungszeichen / weißes Aufzählungszeichen / leeres Aufzählungszeichen
  • square: schwarzes Quadrat / großes gefülltes schwarzes Quadrat / [keine Ausgabe]
  • disclosure-open: schwarzes nach unten zeigendes kleines Dreieck / schwarzes nach unten weisendes kleines Dreieck / [keine Ausgabe]
  • disclosure-closed: gefülltes kleines Dreieck nach rechts / schwarzes nach rechts weisendes kleines Dreieck / [keine Ausgabe]
  • decimal: [Zahl]
  • lower-roman: [Zahl; bei Zahlen, die aus einem Buchstaben bestehen, nur der Buchstabe; bei Zahlen, die aus vielen Buchstaben bestehen, die Buchstaben einzeln oder als Wort] / [Zahl; bei Zahlen, die aus vielen Buchstaben bestehen, die einzelnen Buchstaben] / [Zahl; bei Zahlen, die aus vielen Buchstaben bestehen, die Buchstaben als Wort]
  • lower-latin: [Buchstabe]
  • lower-greek: [Buchstabe mit Zusatz „griechischer Kleinbuchstabe“] / [keine Ausgabe] / [keine Ausgabe]
  • georgian: [keine Ausgabe]

Listenzeichen mit list-style-image werden von JAWS und NVDA nicht und von der Windows Sprachausgabe als „Bild“ (ohne Alternativtext) ausgegeben.

Weitere Informationen: 4.4.5 The ol element - HTML Standard (whatwg.org), 4.4.6 The ul element - HTML Standard (whatwg.org), 4.4.7 The menu element - HTML Standard (whatwg.org), 4.4.8 The li element - HTML Standard (whatwg.org)

Wird die Liste nicht mit dem HTML-Element umgesetzt, sollte u. a. Folgendes beachtet werden:

  • Die Rolle der Liste wird mit role=list übermittelt.
  • Die Rolle der Listeneinträge wird mit role=listitem übermittelt.
  • Verschachtelte Listen können gemäß ARIA-Spezifikation mit aria-level umgesetzt werden. Dies wird allerdings nur von der Windows Sprachausgabe korrekt ausgegeben. Damit die Ausgabe von verschachtelten Listen auch durch JAWS und NVDA korrekt erfolgen kann, sollten verschachtelte Listen im Quellcode korrekt verschachtelt werden (Beispiel: <div role=list><div role=listitem>Eintrag 1<div role=list><div role=listitem>Eintrag 1.1 …).

Weitere Informationen: list role - Accessible Rich Internet Applications (WAI-ARIA) 1.2 (w3.org)

Synonyme: Table

Siehe auch: Liste, Interaktive Tabelle, Hierarchische Tabelle

Eine Tabelle dient der strukturierten Anzeige von Daten (siehe DIN EN ISO 9241-161: 8.44).

Eine Tabelle besteht aus Zellen, die in Spalten und Zeilen angeordnet sind. Meist befinden sich in der ersten Zeile die Spaltenüberschriften und häufig in der ersten Spalte die Zeilenüberschriften. Darüber hinaus können Tabellen verschiedene Funktionalitäten enthalten, z. B.

  • Sortieren und Filtern der Zellinhalte (z. B. über die Spaltenüberschriften),
  • Skalieren der Spalten- und Zeilengröße,
  • Ein- und Ausblenden von Spalten bzw. Änderung der Reihenfolge der Spalten,
  • Ein- und Ausblenden untergeordneter Tabellenzeilen (siehe: Hierarchische Tabelle),
  • Anzeige von Summenzeilen am Tabellenende,
  • Inline-Bearbeiten der Zellinhalte (im Folgenden als Bearbeitungsmodus bezeichnet),
  • externes Bearbeiten der Zellinhalte, z. B. über eine Werkzeugleiste oberhalb der Tabelle oder Schalter innerhalb der Tabellenzellen,
  • Auswählen von Tabellenzeilen, z. B. per Checkboxen (Mehrfach-Auswahl) oder Radiobutton (Einfach-Auswahl),
  • Auswählen von Tabellenzellen, z. B. per Markieren mit der Maus oder Tastatur,
  • Blättern oder Scrollen durch die Datensätze, ggf. mit einer Paginierung.

Die Anforderungen an die einzelnen Bedienelemente innerhalb der Tabelle werden beim jeweiligen Bedienelement beschrieben. Hier werden nur zusätzliche Anforderungen für das gesamte Element beschrieben.

Tabelle mit Spalten- und Zeilenüberschriften
Abbildung 19: Tabelle mit Spalten- und Zeilenüberschriften.
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
390KontrastDie Textinhalte der Tabellenzellen müssen zum Hintergrund ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 aufweisen.MussEN 301 549: 9.1.4.3, 11.1.4.3
391KontrastDie grafischen Inhalte der Tabellenzellen müssen zum Hintergrund ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 aufweisen.MussEN 301 549: 9.1.4.11, 11.1.4.11
392KontrastGrafisch übermittelte Statusunterschiede zwischen den Tabellenzellen müssen zum Hintergrund bzw. zu den Zellen mit einem anderen Status ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 aufweisen.

Hinweis: Das gilt z. B. für den Status „gewählt“, „sortiert“ oder „bearbeitbar“.

SollEN 301 549: 9.1.4.1, 11.1.4.1, 9.1.4.11, 11.1.4.11
393KontrastSind die Tabellenzellen ausschließlich aufgrund ihrer farblichen Gestaltung als solche zu erkennen, muss diese Farbe zu benachbarten Farben ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 aufweisen.

Hinweis 1: Eine Zelle kann z. B. aufgrund ihres Rahmens oder ihrer Hintergrundfarbe als solche erkennbar sein.

Hinweis 2: Die Anforderung gilt nicht, wenn die Zellen z. B. aufgrund der Abstände untereinander eindeutig als solche zu erkennen sind.

SollEN 301 549: 9.1.4.11, 11.1.4.11
394BeschriftungDie Spalten und Zeilen müssen über Spalten- und Zeilenüberschriften beschriftet werden.

Hinweis: Die gesamte Tabelle kann ebenfalls beschriftet werden.

MussEN 301 549: 11.5.2.6
395WertTabellen sollen keine Zeilen oder Spalten besitzen, die nur leere Zellen besitzen.SollEN 301 549: 11.5.2.7
396VergrößerungKeine Tabellenzelle darf bei 400% Zoom breiter als 320 px sein, damit deren Inhalte ohne horizontales Scrollen wahrnehmbar sind.MussEN 301 549: 9.1.4.10, 11.1.4.10
397FokussichtbarkeitErhält eine Tabellenzelle oder ein Element in dieser den Tastaturfokus, dann muss der Fokusindikator sichtbar sein (siehe Fokusindikator).MussEN 301 549: 9.2.4.7, 11.2.4.7
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
398TastaturbedienungAlle Bedienelemente innerhalb der Tabelle müssen mit der Tastatur erreicht, bedient und verlassen werden können (siehe folgende Tabelle Tastaturbedienung).

Hinweis 1: Dies gilt auch für Funktionen, die über die Spaltenüberschriften aufgerufen werden können, wie z. B. das Sortieren der Zellinhalte oder das Anpassen der Spaltenbreite über die Bereichstrenner zwischen den Spaltenüberschriften.

Hinweis 2: Alternativ können Bedienelemente außerhalb der Tabelle verwendet werden, um Tabellenfunktionalitäten zu ermöglichen.

Hinweis 3: Werden Tastaturkürzel eingesetzt, um die Tastaturbedienung zu ermöglichen, müssen diese in der Anwendung und Hilfe beschrieben werden.

Hinweis 4: Die Bedienung der Elemente darf nicht in den Konflikt mit der Navigation durch die Tabelle geraten. Wenn z. B. mit den Pfeiltasten durch die Tabelle navigiert werden kann, darf die Tabelle keine Bedienelemente enthalten, die mit den Pfeiltasten bedient werden, außer es kann in den Bearbeitungsmodus gewechselt werden.

MussEN 301 549: 9.2.1.1, 11.2.1.1, 9.2.1.2, 11.2.1.2
399KlickbereichDer Klickbereich der Bedienelemente innerhalb der Tabelle soll mindestens 24 x 24 px betragen (siehe Zeigeinstrumentbedienung).SollWCAG 2.2

Tastaturbedienung Tabelle (in einer Anwendung, die den virtuellen Cursor unterstützt)

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Bei Anwendungen, die den virtuellen Cursor unterstützen, erhalten die Tabellen und deren Zellen nicht den Tastaturfokus. Lediglich interaktive Elemente innerhalb der Tabellenzellen sollen mit der Tastatur erreicht und bedient werden können. Dies gilt nur, sofern die Tabelle nicht mit role=grid ausgezeichnet ist. Tabellen mit role=grid werden wie Tabellen in Anwendungen ohne virtuellen Cursor bedient (siehe folgenden Abschnitt).

AktionTasteKlassifizierung
Fokussieren interaktiver Elemente in der TabelleTABErforderlich
Verlassen interaktiver Elemente in der TabelleTABErforderlich
Bedienung interaktiver Elemente in der TabelleEntsprechend des jeweiligen ElementsErforderlich

Tastaturbedienung Tabelle (in einer Anwendung, die den virtuellen Cursor nicht unterstützt)

Permalink zu "Tastaturbedienung Tabelle (in einer Anwendung, die den virtuellen Cursor nicht unterstützt)"

Bei Anwendungen, die den virtuellen Cursor nicht unterstützen, sowie bei Tabellen, die mit role=grid ausgezeichnet wurden, muss jede Tabellenzelle den Fokus erhalten können, damit deren Inhalte mit Assistenztechnologie (z. B. Screenreader) wahrnehmbar sind. Es ist nicht ausreichend, wenn z. B. nur zeilenweise durch die Tabelle navigiert werden kann. Bei Tabellen in Anwendungen, die den virtuellen Cursor nicht unterstützen, wird zwischen dem Navigations- und Bearbeitungsmodus unterschieden:

  • In Navigationsmodus kann mit den Pfeiltasten zwischen den Zellen navigiert werden.
  • Im Bearbeitungsmodus können die interaktiven Elemente innerhalb einer Zelle bedient werden. Sofern die Zelle mehrere interaktiven Elemente enthält, so kann im Bearbeitungsmodus zwischen den Elementen navigiert werden.
AktionTasteKlassifizierung
Fokussieren der TabelleTABErforderlich
Verlassen der TabelleTABErforderlich
Zellenweise Navigation innerhalb der Tabelle im NavigationsmodusPFEIL AUF/AB/LINKS/RECHTSErforderlich
Horizontale Schnellnavigation im Navigationsmodus (Navigation zur ersten bzw. letzten Zelle in der aktuellen Zeile)POS 1, ENDEErforderlich bei vielen Spalten
Vertikale Schnellnavigation im Navigationsmodus (mit einer fest definierten Schrittweite)BILD AUF/AB

Hinweis: Die Schrittweite soll mit der Anzahl der sichtbaren Zeilen übereinstimmen.

Erforderlich bei vielen Zeilen
Schnellnavigation im Navigationsmodus (Navigation zur ersten bzw. letzten Zelle in der aktuellen Zeile)STRG+POS 1, STRG+ENDEErforderlich bei vielen Zeilen und Spalten
Schnellnavigation im Navigationsmodus (Navigation zur ersten bzw. letzten Zelle in der Tabelle)STRG+POS 1, STRG+ENDEEmpfohlen
Wechsel in den BearbeitungsmodusF2, EINGABE, [Texteingabe bei Eingabefeldern]Erforderlich, wenn Bearbeitungsmodus vorhanden
Wechsel in den NavigationsmodusF2, EINGABE, ESC

Hinweis: Bei ESC sollen die vorgenommenen Änderungen in der Tabellenzelle verworfen werden.

Erforderlich, wenn Bearbeitungsmodus vorhanden
Navigation innerhalb der Zelle im BearbeitungsmodusTabErforderlich, wenn Bearbeitungsmodus vorhanden
Bedienung interaktiver Elemente im BearbeitungsmodusEntsprechend des jeweiligen ElementsErforderlich, wenn Bearbeitungsmodus vorhanden
Bedienung eines interaktiven Elements im Navigationsmodus (sofern die Zelle nur dieses Element enthält und das Element nicht mit den Pfeiltasten bedient wird)Entsprechend des jeweiligen Elements (z. B. EINGABE für Links und LEER für Schalter oder Checkboxen)

Hinweis: Elemente, die mit den Pfeiltasten bedient werden, dürfen sich nicht in Tabellen ohne Bearbeitungsmodus befinden, da die Pfeiltasten zur Navigation durch die Tabelle genutzt werden.

Erforderlich, wenn kein Bearbeitungsmodus vorhanden
Bedienung eines interaktiven Elements im Navigationsmodus (sofern die Zelle nur dieses Element enthält und das Element nicht mit den Pfeiltasten bedient wird)Entsprechend des jeweiligen Elements (z. B. EINGABE für Links und LEER für Schalter oder Checkboxen)Empfohlen, wenn Bearbeitungsmodus vorhanden
Auswählen von Tabellenzellen, -zeilen, -spalten
  • Per Checkboxen bzw. Radiobuttons oder
  • LEER

Hinweis: Die Auswahl benachbarter und nicht-benachbarter Zellen, Zeilen oder Spalten erfolgt wie beim Element Mehrfach-Auswahlliste beschrieben.

Erforderlich, wenn Auswählen möglich ist

Tabelle 1: Zeigeinstrumentbedienung Tabelle

Permalink zu "Tabelle 1: Zeigeinstrumentbedienung Tabelle"
AktionTasteKlassifizierung
Bedienung interaktiver ElementeEntsprechend des jeweiligen ElementsErforderlich
Auswählen von Tabellenzellen, -zeilen, -spalten
  • Per Linksklick auf die Checkboxen bzw. Radiobuttons oder
  • Linksklick auf eine Zelle, die kein Bedienelement enthält

Hinweis: Die Auswahl benachbarter und nicht-benachbarter Zellen, Zeilen oder Spalten erfolgt wie beim Element Mehrfach-Auswahlliste beschrieben.

Erforderlich wenn Auswählen möglich ist
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
400RolleDie Rollen Tabelle, Tabellenbeschriftung, Tabellenzeile, Spaltenüberschrift, Zeilenüberschrift und Tabellenzelle müssen an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.1.3.1, 11.1.3.1, 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
401RolleDie einzelnen Rollen für Tabellen dürfen nur für Datentabellen verwendet werden. Layouttabellen, die lediglich der visuellen Gestaltung und nicht der Anzeige tabellarischer Daten dienen, dürfen nicht mit diesen Rollen ausgezeichnet werden.MussEN 301 549: 9.1.3.1, 11.1.3.1
402RolleInhalte, die mit der Tabelle assoziiert sind, aber keine tabellarischen Daten enthalten (wie z.B. die Paginierung), dürfen sich nicht innerhalb der Tabelle befinden.MussEN 301 549: 9.1.3.1, 11.1.3.1
403NameDie Tabelle muss einen knappen und aussagekräftigen Accessible Name besitzen.MussEN 301 549: 9.2.4.6, 11.2.4.6, 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
404NameSofern die Tabelle eine Beschreibung besitzt, muss diese als Accessible Description übermittelt werden.MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
405StatusDer Status der Tabelle muss an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Elementstatus).

Hinweis: Das gilt z. B. für den Status „bearbeitbar“, „sortierbar“ oder „auswählbar“, sofern diese Funktionen nicht explizit über fokussierbare Bedienelemente wahrnehmbar ist.

MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
406StatusDer Status der Tabellenzellen muss an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Elementstatus).

Hinweis: Das gilt z. B. für den Status „gewählt“, „sortiert“ oder „deaktiviert“.

MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
407WertDer Inhalt der Tabellenzellen muss an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.7
408Spalten- und ZeilenüberschriftenWenn die Tabelle Spalten- und Zeilenüberschriften besitzt, so müssen diese für jede Zelle an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549: 9.1.3.1, 11.1.3.1, 11.5.2.6
409Desktop: ElementhierarchieDie Eltern-Kind-Beziehungen der Elemente innerhalb der Tabelle müssen an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549: 11.5.2.9
410BedienungDie Tabelle bzw. die darin enthaltenen interaktiven Elemente müssen mit Assistenztechnologie erreicht, bedient und verlassen werden können (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.12, 11.5.2.17
411AktualisierungAktualisierungen hinsichtlich der Tabelleninhalte und dem Status der Tabellenzellen müssen an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.15
412Desktop: PositionGröße und Position der Tabellenzellen und der darin befindlichen interaktiven Elemente müssen an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Fokusindikator).MussEN 301 549: 11.5.2.5

Praxistipp Tabellen in Desktop-Anwendungen

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Einige Programmiersprachen für Desktop-Anwendungen ermöglichen nicht die Erstellung von Tabellen, welche die Anforderungen an die Navigation innerhalb der Tabelle (mit den Pfeiltasten) erfüllen. Stattdessen kann durch die Tabelle nur zeilenweise navigiert werden. Somit kann z. B. mit einem Screenreader die Tabelle nicht strukturiert wahrgenommen werden (weil die gesamte Zeile, ggf. ohne die dazugehörigen Spaltenüberschriften) ausgegeben werden. Darüber hinaus können dann meist auch die Bedienelemente in der Tabelle nicht mit der Tastatur bedient werden.
In folgenden Ausnahmefällen ist die Verwendung dieser Tabellen akzeptabel, sofern die verwendete Technologie keine Alternative anbietet:

  • Die Tabelle enthält nur zwei Spalten oder
  • die Tabelle enthält maximal fünf Spalten und die Spaltenüberschriften und Zellinhalte sind kurz (maximal ein bis zwei Worte oder Zahlen) und
  • die Spaltenüberschriften werden bei der Navigation durch die Zeilen mit ausgegeben oder die Ausgabe ist nicht notwendig, weil sich der Zweck der Spalten aus dem Kontext (z. B. dem Zellinhalt) ergibt und
  • die Zeilen und Spaltenüberschriften enthalten keine Bedienelemente bzw. alle Bedienelemente sind mit Assistenztechnologie wahrnehmbar (Rolle, Zweck, Status) sowie mit der Tastatur bzw. Assistenztechnologie bedienbar.

Sofern diese Anforderungen nicht erfüllt werden können, muss eine andere Darstellungsform für die Daten gewählt werden.

Interaktive Elemente in der Tabelle

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Einige Programmiersprachen für Software ermöglichen nicht die Erstellung von Tabellen, welche die hier genannten Anforderungen an die Bedienung interaktiver Elemente innerhalb von Tabellen erfüllen. In diesem Fall sollen interaktive Elemente innerhalb der Tabellen vermieden werden. Stattdessen sollen die Tabellen dann nur zur Anzeige von Daten verwendet werden und die zugehörigen interaktiven Elemente sollen sich außerhalb der Tabelle befinden. Beispiele:

  • So können vor der Tabelle ein oder mehrere Bedienelemente eingefügt werden, mit denen die Sortierung der Tabelleninhalte gesteuert wird.
  • Oberhalb der Tabelle kann ein Formular zum Filtern der Tabelleninhalte eingefügt werden.
  • Oberhalb der Tabelle kann ein Schalter eingefügt werden, über den sich ein modaler Dialog öffnen lässt. Im modalen Dialog kann die Tabelle vollständig mit der Tastatur konfiguriert werden (z. B. Anpassen der Spaltenbreiten).
  • Oberhalb der Tabelle befindet sich eine Werkzeugleiste, mit der ausgewählte Tabellenzeilen bearbeitet oder gelöscht werden können.

Alternativ können Tastaturkürzel oder Kontextmenüs verwendet werden, um die Tastaturbedienung zu ermöglichen. In diesem Fall muss auf diese Bedienalternative in der Anwendung und Hilfe hingewiesen werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, zusätzlich zu den ggf. nicht barrierefreien Bedienelementen in der Tabelle die barrierefreie Bedienung über Bedienelemente außerhalb der Tabelle zu gewährleisten.

Synonyme: Tabelle mit Baumstruktur, Treegrid, Tree table

Siehe auch: Tabelle, Baumstruktur, Interaktive Tabelle, Akkordeon

Eine hierarchische Tabelle dient der strukturierten Anzeige von hierarchischen Daten in Spalten und Zeilen, wobei untergeordnete Daten zeilenweise ein- und ausgeblendet werden können. Ein Indikator bei den Zeilen zeigt an, ob die untergeordneten Zeilen ein- oder ausgeblendet sind.

Meist befinden sich in der ersten Zeile die Spaltenüberschriften und häufig in der ersten Spalte die Zeilenüberschriften. Hierarchische Tabellen können interaktive Elemente enthalten, z.B. Schalter zum Ausführen einer Aktion oder Checkboxen zur Auswahl einer Tabellenzeile.

Hierarchische Tabelle
Abbildung 20: Hierarchische Tabelle

Die Anforderungen an die Tabelle werden im Kapitel „Tabelle“ beschrieben. Hier werden nur zusätzliche Anforderungen beschrieben, die daraus resultieren, dass in der Tabelle untergeordnete Zeilen ein- und ausgeblendet werden können.

Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
454KontrastDie Icons, die den Status der Tabellenzeilen anzeigen (ein- oder ausgeblendet), müssen zum Hintergrund ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 aufweisen.MussEN 301 549:
9.1.4.11, 11.1.4.11

Die Anforderungen an die Tabelle werden im Kapitel „Tabelle“ beschrieben. Hier werden nur zusätzliche Anforderungen beschrieben, die daraus resultieren, dass in der Tabelle untergeordnete Zeilen ein- und ausgeblendet werden können.

Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
455KlickbereichDer Klickbereich der Elemente zum Ein- und Ausblenden untergeordneter Zeilen soll mindestens 24 x 24 px betragen (siehe Zeigeinstrumentbedienung).SollWCAG 2.2

Tastaturbedienung hierarchische Tabelle

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AktionTasteKlassifizierung
Untergeordnete Zeilen ein- und ausblendenNicht standardisiert, d.h. die Bedienung sollte in der Anwendung und Hilfe beschrieben werdenErforderlich
Untergeordnete Zeilen ein- und ausblendenDoppelklick auf übergeordnete ZeileEmpfohlen

Zeigeinstrumentbedienung hierarchische Tabelle

Permalink zu "Zeigeinstrumentbedienung hierarchische Tabelle"
AktionTasteKlassifizierung
Untergeordnete Zeilen ein- und ausblendenLinksklick auf Icon zum Ein- und AusblendenErforderlich
Untergeordnete Zeilen ein- und ausblendenDoppelklick auf übergeordnete ZeileEmpfohlen

Die Anforderungen an die Tabelle werden im Kapitel „Tabelle“ beschrieben. Hier werden nur zusätzliche Anforderungen beschrieben, die daraus resultieren, dass in der Tabelle untergeordnete Zeilen ein- und ausgeblendet werden können.

Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
413RolleDie Rolle hierarchische Tabelle muss an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.1.3.1, 11.1.3.1, 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
414StatusDer Status der Tabellenzellen muss an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Elementstatus).

Hinweis: Dies bezieht sich auch auf den Status „geöffnet“ oder „geschlossen“ (in Bezug auf die untergeordneten Zeilen).

MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
415Desktop: ElementhierarchieDie Eltern-Kind-Beziehungen der Elemente innerhalb der hierarchischen Tabelle müssen an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549: 11.5.2.9
416Desktop: ElementhierarchieDie Hierarchie-Ebene der Tabellenzeilen muss an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549: 11.5.2.9

Synonyme: Titel, Title

Siehe auch: Überschrift, Statuszeile

Die Titelzeile ist das oberste Element im Anwendungsfensters und enthält den Titel (siehe DIN EN ISO 9241-161: 8.47).

Der Text in der Titelzeile ist in der Regel einzeilig. Die Titelzeile kann ein Anwendungs-Icon enthalten. Der Titel des Fensters wird auch bei den Icons in der Taskleiste oder beim Wechsel zwischen den Anwendungen mit ALT+TAB angezeigt. Die Titelzeile enthält häufig interaktive Elemente (zum Schließen, Skalieren und Minimieren der Anwendung), die sich nicht im Tab-Kreislauf befinden.

Im Folgenden werden nur die Anforderungen beschrieben, die sich direkt auf die Titelzeile beziehen. Anforderungen an die Elemente innerhalb der Titelzeile sind beim jeweiligen Element beschrieben.

Hinweis: Die meisten Anforderungen an die Titelzeile beziehen sich ausschließlich auf Desktop-Anwendungen. Bei Web-Anwendungen stellt der Browser das Fenster mit der Titelzeile dar. Die Web-Anwendung selbst enthält keine Titelzeile. Allerdings wird über das <title>-Element die Beschriftung der Titelzeile des Browsers definiert.

Titelzeile
Abbildung 20: Titelzeile
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
417BeschriftungDie Beschriftung der Titelzeile muss aussagekräftig sein.

Hinweis: Die Titelzeile soll den Anwendungsnamen und ggf. den Dokumenttitel/ Dateinamen oder den Zweck/die Funktion des Fensters enthalten.
MussEN 301 549: 9.2.4.2 11.2.4.6
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
418Desktop: TastaturbedienungDie Bedienelemente zum Schließen, Skalieren und Minimieren des Anwendungsfensters müssen mit der Tastatur bedient werden können (siehe Fenster).MussEN 301 549: 11.2.1.1
419Desktop: TastaturbedienungAlle sonstigen Bedienelemente innerhalb der Titelzeile müssen mit der Tastatur bedienbar sein. Die Bedienung dieser Elemente wird beim jeweiligen Element beschrieben.MussEN 301 549: 11.2.1.1
420KlickbereichDer Klickbereich der Bedienelemente innerhalb der Titelzeile soll mindestens 24 x 24 px betragen (siehe Zeigeinstrumentbedienung).SollWCAG 2.2
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
421Desktop: BedienungDie Schalter in der Titelzeile müssen mit Assistenztechnologie bedient werden können (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.12, 11.5.2.17

Synonyme: Fußzeile, Statusinformation, Footer, Status bar

Siehe auch: Titelzeile

Die Statuszeile dient der Anzeige von Statusinformationen (siehe DIN EN ISO 9241-161: 8.40). Die Statuszeile kann darüber hinaus Bedienelemente enthalten. Die Statuszeile befindet sich in der Regel am unteren Rand des Fensters. Die Verwendung einer Statuszeile innerhalb des Anwendungsfensters ist optional.

Im Folgenden werden nur die Anforderungen beschrieben, die sich direkt auf die Statuszeile beziehen. Anforderungen an die Elemente innerhalb der Statuszeile sind beim jeweiligen Element beschrieben.

Statuszeile
Abbildung 21: Statuszeile
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
422TastaturbedienungDie Bedienelemente der Statuszeile müssen mit der Tastatur bedient werden können (siehe folgende Tabelle Tastaturbedienung).MussEN 301 549: 11.2.1.1
423KlickbereichDer Klickbereich der Bedienelemente innerhalb der Statuszeile soll mindestens 24 x 24 px betragen (siehe Zeigeinstrumentbedienung).SollWCAG 2.2
AktionTasteKlassifizierung
Navigation zur StatuszeileErforderlich
Navigation aus der Statuszeile
  • Desktop: F6 oder TAB
  • Web: TAB oder dokumentiertes Tastenkürzel
Erforderlich
Navigation innerhalb der StatuszeileTABErforderlich
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
424RolleDie Rolle Statuszeile muss an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 11.4.1.2, 11.5.2.5
425AktualisierungWichtige Statusmeldungen müssen so ausgezeichnet werden, dass sie von Assistenztechnologien ausgegeben werden, ohne dass sie den Tastaturfokus erhalten.

Hinweis: Wichtige Statusmeldungen wären z.B. Fehlermeldungen. Unwichtig wäre in einer Textverarbeitung die Statusmeldung über die Anzahl der eingegebenen Zeichen, zumal sich diese nach bei der Eingabe ständig ändern würde.

MussEN 301 549: 11.4.1.3.1

Synonyme: Dialogfenster, Message, Pop-up, Dialog, Dialogbox

Siehe auch: Fenster, Tooltip, Fehlermeldung

Ein modaler Dialog dient der Anzeige wichtiger Informationen und Bedienelemente in einem separaten Bereich. Ein modaler Dialog blockiert die Bedienung des Anwendungsfensters im Hintergrund (siehe DIN EN ISO 9241-161: 8.10).

Ein modaler Dialog enthält immer einen Text und einen oder mehrere Schalter, mit denen der Dialog geschlossen werden kann. Darüber hinaus kann der modale Dialog eine Titelzeile und Statusleiste sowie weitere Bedienelemente, Grafiken etc. enthalten.

Die Anforderungen an die Inhalte des modalen Dialogs werden beim jeweiligen Element beschrieben. Hier werden nur spezifische Anforderungen für den modalen Dialog beschrieben.

Beispiele:

Modaler Dialog
Abbildung 22: Modaler Dialog
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
426VergrößerungDer modale Dialog muss bis auf 200% skaliert werden können. Bei der Skalierung darf kein Inhalts- oder Funktionsverlust erfolgen (siehe Vergrößerung).

Hinweis: Fixierte Kopf- und Fußzeilen im modalen Dialog sollen vermieden werden, weil diese dazu führen, dass der vertikal scrollbare Hauptbereich zu klein wird.

MussEN 301 549: 9.1.4.4, 11.1.4.4.1
427VergrößerungDer modale Dialog muss bei 320px Bildschirmbreite vollständig und ohne horizontales Scrollen angezeigt werden. Wenn der modale Dialog notwendig zweidimensionale Inhalte, wie Tabellen, enthält, dürfen diese horizontal scrollbar sein (siehe Vergrößerung).MussEN 301 549: 9.1.4.10, 11.1.4.10
428SichtbarkeitDer Dialog muss sich deutlich vom Hintergrund abheben.

Hinweis 1: Dies kann z.B. durch einen Rahmen beim Dialog oder Ausgrauen des Hintergrunds erfolgen.

Hinweis 2: Das gilt auch bei Verwendung der Windows-Kontrastanpassung.

MussEN 301 549: 11.1.4.11; 9.1.4.11
429Web: BeschriftungWenn der modale Dialog in einem separaten Browser-Fenster angezeigt wird, muss er eine aussagekräftige Beschriftung besitzen.

Hinweis: Für die Beschriftung wird das <title>-Element verwendet.

MussEN 301 549: 9.2.4.2
430BeschriftungDer modale Dialog muss eine aussagekräftige Beschriftung besitzen.

Hinweis: Die Beschriftung kann sich in der Titelzeile befinden.

MussEN 301 549: 9.2.4.5, 11.2.4.6
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
431TastaturbedienungDer modale Dialog muss mit der Tastatur geöffnet, bedient und geschlossen werden können (siehe folgende Tabelle Tastaturbedienung).MussEN 301 549: 9.2.1.1, 11.2.1.1
432TastaturbedienungWenn der modale Dialog geöffnet wird, muss der Tastaturfokus in den Dialog gesetzt werden.

Hinweis: In der Regel soll der Tastaturfokus an den Beginn des modalen Dialogs gesetzt werden. Bei einfachen modalen Dialogen kann der Fokus auch auf einen Schalter am Ende (z.B. „Ok“ oder „Abbrechen“) gesetzt werden, sofern sichergestellt wird, dass der Dialogtitel und -text vom Screenreader beim Öffnen des Dialogs automatisch ausgegeben wird.

MussEN 301 549: 9.2.4.3, 11.2.4.3
433TastaturbedienungSolange der modale Dialog geöffnet ist, muss der Tastaturfokus innerhalb des Dialogs verbleiben.MussEN 301 549: 9.2.4.3, 11.2.4.3
434TastaturbedienungWenn der modale Dialog geschlossen wird, muss der Tastaturfokus auf das auslösende Element oder auf ein Element, mit dem die Arbeit schlüssig fortgesetzt werden kann, zurückgesetzt werden.

Hinweis: Das Zurücksetzen auf das auslösende Element ist z.B. nicht möglich, wenn dieses durch die Bedienung des Dialogs entfernt wurde. In diesem Fall empfiehlt es sich meist, den Tastaturfokus auf ein Element vor oder nach dem auslösenden Element zu setzen.

MussEN 301 549: 9.2.4.3, 11.2.4.3

Tastaturbedienung modaler Dialog

Permalink zu "Tastaturbedienung modaler Dialog"
AktionTasteKlassifizierung
Navigation innerhalb des modalen DialogsTABErforderlich
Schließen des modalen Dialogs
  • Desktop: ESC, ALT+F4
  • Web: ESC
Erforderlich

Zeigeinstrumentbedienung modaler Dialog

Permalink zu "Zeigeinstrumentbedienung modaler Dialog"
AktionTasteKlassifizierung
Schließen des modalen DialogsLinksklick auf entsprechenden SchalterErforderlich
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
435RolleDie Rolle modaler Dialog muss an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Accessibility API).MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
436NameSofern der modale Dialog eine Beschriftung oder Beschreibung besitzt, müssen diese als Accessible Name bzw. Accessible Description übermittelt werden (siehe Beschriftung und Beschreibung).

Hinweis 1: Die Teilzeile oder Hauptüberschrift des Dialogs sollen als Accessible Name verwendet werden.

Hinweis 2: Enthält der modale Dialog nur wenig Textinhalte, so können diese als Accessible Description übermittelt werden.

MussEN 301 549: 9.4.1.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5, 11.5.2.8
437Desktop: ElementhierarchieDie Eltern-Kind-Beziehungen der Elemente innerhalb des Dialogs müssen an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549: 11.5.2.9
438PositionGröße und Position des modalen Dialogs müssen an die Accessibility API übermittelt werden (siehe Fokussichtbarkeit).MussEN 301 549: 11.5.2.5

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