Synonyme: Bezeichnung, Formularfeldbeschriftung, Label, Name, Accessible Name

Siehe auch: Schrift, Text, Grafik, Formular, Gruppe, Beschreibung, Fehlermeldung, Pflichtfeldkennzeichnung

Beschriftungen dienen der Identifikation von Bedienelementen (siehe DIN EN ISO 9241-161: 8.21).

Eine Beschriftung besteht aus einem kurzen, beschreibenden Text oder einer aussagekräftigen Grafik bzw. aus einer Kombination von Text und Grafik. Die Beschriftung kann sich innerhalb des Elements oder neben dem Element befinden, welches beschriftet wird.

Abbildung: Beschriftung vor einem Eingabefeld
Abbildung: Rechts neben Checkboxen angeordnete Beschriftungen und eine Gruppenbeschriftung
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
213KontrastTextbeschriftungen müssen zum Hintergrund ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 aufweisen.

Hinweis 1: Bei großer Schrift (ab 24 px bzw. ab 18,7 px bei fettem Schriftschnitt) ist ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 ausreichend.

Hinweis 2: Die Kontrastanforderungen gelten auch bei Erhalten des Tasturfokus (Tastaturfokusindikator) oder beim Hovern mit einem Zeigeinstrument.

MussEN 301 549:
9.1.4.3, 11.1.4.3
214KontrastTextbeschriftungen sollen zum Hintergrund ein Kontrastverhältnis von mindestens 7:1 aufweisen.

Hinweis: Bei großer Schrift (ab 24 px bzw. ab 18,7 px bei fettem Schriftschnitt) ist ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 ausreichend.

SollWCAG 2.1: 1.4.6 (AAA)
215KontrastGrafische Beschriftungen müssen ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 aufweisen. Dies gilt für den Kontrast zum Hintergrund sowie für alle inhaltstragenden Bereiche innerhalb der Grafik. Dies gilt auch, wenn das Formularfeld den Fokus besitzt sowie beim Hovern mit einem Zeigeinstrument.

Hinweis: Das gilt nicht für Layoutgrafiken, d. h. wenn zusätzlich zur Grafik eine äquivalente Textbeschriftung vorhanden

MussEN 301 549:
9.1.4.11, 11.1.4.11
216FarbkodierungWird über die Farbe der Beschriftung eine Information vermittelt (z. B. Formularfeld ist ein Pflichtfeld oder fehlerhaft ausgefüllt), so muss diese Information auch auf andere Weise vermittelt werden, z. B. in Textform.MussEN 301 549:
9.1.4.1, 11.1.4.1, 9.3.3.1, 11.3.3.1
217VergrößerungDie Beschriftung muss bis auf 200% skaliert werden können. Bei der Skalierung muss die Beschriftung vollständig sichtbar bleiben und darf nicht andere Seitenbereiche verdecken oder von diesen verdeckt werden.MussEN 301 549:
9.1.4.4, 11.1.4.4.1
218VergrößerungDie Beschriftung muss bei 320px Bildschirmbreite vollständig und ohne horizontales Scrollen angezeigt werden.MussEN 301 549:
9.1.4.10, 11.1.4.10
219GrafikDie Beschriftung darf keine (Schriftgrafiken) enthalten, außer diese sind an die Nutzungsbedürfnisse anpassbar (Schriftart, Schriftgröße, Schriftfarbe, Hintergrundfarbe).MussEN 301 549:
9.1.4.5, 11.1.4.5.1
220GrafikDie Beschriftung soll keine Schriftgrafiken enthalten.SollWCAG 2.1: 1.4.9 (AAA)
221VerständlichkeitDie Beschriftung muss aussagekräftig sein (siehe Praxistipp Sonderzeichen).

Hinweis 1: Um das zu erreichen, soll die Beschriftung knapp und eindeutig sein.

Hinweis 2: Zusätzlich zur knappen Beschriftung können ausführlichere Beschreibungen eingesetzt werden.

Hinweis 3: Besitzt ein Element ausschließlich eine grafische Beschriftung, soll ein Tooltip mit der Textalternative implementiert werden.

MussEN 301 549:
9.2.4.6, 11.2.4.6, 9.3.3.2, 11.3.3.2
222VerständlichkeitAbkürzungen in Beschriftungen sollen vermieden werden. Alternativ soll ein Mechanismus verfügbar sein, um die nicht abgekürzte Form bzw. die Bedeutung der Abkürzung anzeigen zu lassen.SollWCAG 2.1: 3.1.4 (AAA)
223VerständlichkeitDie Beschriftungen sollen in der Anwendungssprache erfolgen.SollWCAG 2.1: 3.1.3 (AAA), 3.1.5 (AAA)
224KontextBei jedem Formularfeld muss eine visuelle Beschriftung vorhanden sein. Alternativ muss sich der Zweck des Formularfeldes eindeutig aus dem Kontext ergeben (z. B. unbeschriftetes Suchfeld mit Schalter „Suche“; unbeschriftete Formularfelder in einer Tabelle mit aussagekräftigen Spalten- und Zeilenüberschriften).MussEN 301 549:
9.3.3.2, 11.3.3.2
225PositionDie Formularfeldbeschriftung soll sich außer bei Radiobuttons und Checkboxen links oder oberhalb vom Formularfeld befinden.

Hinweis: Die Beschriftung kann das Formularfeld in Ausnahmefällen auch umschließen (z. B. „Erinnerung in [Eingabefeld] Tagen“). Empfohlen wird jedoch, die Beschriftung so zu formulieren, dass sie sich ausschließlich vor dem Formularfeld befinden kann.

SollDIN EN ISO 9241-143: 5.3.4, 5.3.8
DIN EN ISO 9241-125: 5.1.14
226PositionDie Formularfeldbeschriftung von Radiobuttons und Checkboxen soll sich rechts vom Formularfeld befinden.SollDIN EN ISO 9241-143: 5.3.8
DIN EN ISO 9241-125: 5.1.14
227Web: KonsistenzBeschriftungen müssen innerhalb der Anwendung konsistent verwendet werden.MussEN 301 549: 9.3.2.4
228Desktop: KonsistenzBeschriftungen sollen innerhalb der Anwendung konsistent verwendet werden.SollWCAG 2.1: 3.2.4 (AA)
229AnimationDie Beschriftung darf nicht blitzen, blinken oder auf eine andere Art und Weise visuell verändert werden (siehe Animation).MussEN 301 549:
9.2.3.1, 11.2.3.1, 9.2.2.2, 11.2.2.2
230AnimationDie Beschriftung soll dauerhaft angezeigt werden und bei Bedienung nicht animiert werden.

Hinweis: So soll die Beschriftung nicht innerhalb eines Formularfeldes angezeigt werden, um bei Eingabe unsichtbar oder neben dem Feld positioniert zu werden.

SollWCAG 2.1: 2.3.3 (AAA)
231Tastaturkürzel, SchnelltastenBesitzt ein Bedienelement ein Tastaturkürzel oder eine Schnelltaste, dann soll diese visuell bei der Beschriftung sichtbar sein.

Hinweis: Zur Kennzeichnung einer Schnelltaste kann der entsprechende Buchstabe unterstrichen werden. Tastaturkürzel können hinter der Beschriftung oder in einem Tooltip angezeigt werden.

SollDIN EN ISO 9241-171: 9.3.11
232FokussichtbarkeitErhält die Beschriftung den Tastaturfokus, dann muss der Fokusindikator sichtbar sein (siehe Fokusindikator).MussEN 301 549:
9.2.4.7, 11.2.4.7

Zeigeinstrumentbedienung Beschriftung

Permalink zu "Zeigeinstrumentbedienung Beschriftung"
AktionTasteKlassifizierung
Aktivieren des Elements, wenn sich die Beschriftung im Element befindetLinksklick auf die BeschriftungErforderlich
Aktivieren des Elements, wenn sich die Beschriftung neben dem Element befindetLinksklick auf die Beschriftung

Hinweis: Dies gilt insbesondere bei Formularfeldern mit kleinem Klickbereich, wie z. B. bei Radiobuttons und Checkboxen.

Empfohlen
Nr.EigenschaftBeschreibungKlassifizierungReferenz
233BeschriftungJedes Bedienelement muss einen Accessible Name besitzen, der an die Accessibility API übermittelt wird.

Hinweis 1: Dies kann erreicht werden, indem das Bedienelement eine

  • Textbeschriftung enthält,
  • mit der visuellen Textbeschriftung neben dem Element verknüpft wird oder
  • eine grafische Beschriftung im Element einen Alternativtext erhält.

Hinweis 2: Dies gilt auch, wenn das Element keine visuelle Beschriftung besitzt, weil sich dessen Zweck aus dem Kontext ergibt.

Hinweis 3: Der Accessible Name soll sich nicht während der Bedienung ändern. Ausnahme: Wenn der Wert oder Status eines Bedienelements als Teil des Accessible Name übermittelt wird, weil Wert oder Status nicht programmatisch übermittelt werden können, dann darf sich der Accessible Name ändern. So kann ein Schalter die Beschriftung „Textfarbe Rot“ oder „Textfarbe Grün“ bzw. „Informationen einblenden“ oder „Informationen ausblenden“ besitzen (siehe Praxistipp Accessibility API).

MussEN 301 549:
9.1.4.2, 11.4.1.2, 11.5.2.5
234Desktop: BeschriftungWenn sich die visuelle Beschriftung nicht im Bedienelement befindet, so muss die Beschriftung mit dem Bedienelement programmatisch verknüpft werden.MussEN 301 549:
11.5.2.8
235Desktop: BeschriftungWenn sich die visuelle Beschriftung nicht im Bedienelement befindet, so soll die Beschriftung mit dem Bedienelement programmatisch verknüpft werden.SollDIN EN ISO 9241-143: 5.3.2
236BeschriftungIst der Zweck eines Formularelements nicht eindeutig aus seinem Accessible Name erkennbar, ergibt sich jedoch für sehende Benutzende aus dem visuellen Kontext, dann muss die visuelle Information
  • als Teil des Accessible Names,
  • als (Teil des) Accessible Names einer Gruppe oder
  • als (Teil der) Accessible Description
an die Assistenztechnologie übermittelt werden.
MussEN 301 549:
9.1.3.1, 11.1.3.1
237BeschriftungWird über die visuelle Gestaltung der Beschriftung (wie Farbe, Schriftschnitt, Schriftgröße) eine Information vermittelt (z. B. Formularfeld ist ein Pflichtfeld oder fehlerhaft ausgefüllt), so muss diese Information programmatisch oder in Textform an die Accessibility API übermittelt werden.MussEN 301 549:
9.1.3.1, 11.1.3.1, 9.3.3.1, 11.3.3.1
238GrafikFür eine ausschließlich grafische Beschriftung muss der Accessible Name eine äquivalente Textalternative enthalten, die die Funktion beschreibt.

Hinweis: Als grafische Beschriftung gelten auch Zeichen und Buchstaben mit einer grafischen Bedeutung wie „x“ (für Schließen), „?“ (für Hilfe) oder „>“ (für Weiter).

MussEN 301 549:
9.1.1.1, 11.1.1.1
239GrafikEnthält eine visuelle Beschriftung sowohl Text als auch Grafik, wobei die Grafik keine zusätzlichen Informationen vermittelt, so muss die Grafik als Layoutgrafik ausgezeichnet werden, damit sie von Assistenztechnologie ignoriert wird.MussEN 301 549:
9.1.1.1, 11.1.1.1
240VerständlichkeitDer Accessible Name muss aussagekräftig sein.

Hinweis 1: Um das zu erreichen, soll der Accessible Name knapp und eindeutig sein.

Hinweis 2: Zusätzlich zum knappen Accessible Name können ausführlichere Accessible Descriptions eingesetzt werden.

MussEN 301 549:
9.2.4.6, 11.2.4.6, 9.3.3.2, 11.3.3.2
241VerständlichkeitAbkürzungen im Accessible Name sollen vermieden werden. Alternativ soll ein Mechanismus verfügbar sein, um die nicht abgekürzte Form bzw. die Bedeutung der Abkürzung von Assistenztechnologie ausgeben zu lassen.SollWCAG 2.1: 3.1.4 (AAA)
242Web: SprachwechselWenn der Accessible Name fremdsprachige Begriffe enthält, so muss der Sprachwechsel ausgezeichnet werden.

Hinweis: Der Accessible Name soll nur Wörter der Anwendungssprache enthalten. Selbst wenn der Sprachwechsel ausgezeichnet wird, wird dies häufig von Assistenztechnologie bei Accessible Names von interaktiven Elementen nicht korrekt ausgegeben.

SollWCAG 2.1: 3.1.4 (AAA)
243Desktop: VerständlichkeitDer Accessible Name soll nur Wörter in der Anwendungssprache enthalten.

Hinweis: In den Anwendungen, in denen die Auszeichnung des Sprachwechsels möglich ist, sollen die Sprache fremdsprachiger Accessible Names entsprechend ausgezeichnet werden.

SollWCAG 2.1: 3.1.2 (AA)
244KonsistenzDie visuelle Beschriftung muss mit dem Accessible Name übereinstimmen oder in diesem enthalten sein.

Hinweis 1: Das gilt nur, wenn es sich bei der sichtbaren Beschriftung um eine textliche Beschriftung oder eine Schriftgrafik handelt.

Hinweis 2: Besitzt ein Element mit einer rein grafischen Beschriftung einen Tooltip, der eine Beschriftung in Textform enthält, dann soll der Tooltip-Text mit dem Accessible Name übereinstimmen oder in diesem enthalten sein.

MussEN 301 549:
11.2.5.3
245Tastaturkürzel, SchnelltastenBesitzt ein Bedienelement ein visuell sichtbares Tastaturkürzel oder eine Schnelltaste, dann muss diese an die Accessibility API übermittelt werden.

Hinweis: Dies soll über die entsprechende Eigenschaft der API erfolgen. Sofern dies nicht möglich ist, kann das Tastaturkürzel oder die Schnelltaste als Teil des Accessible Names oder der Accessible Description übermittelt werden.

MussEN 301 549:
11.1.3.1

Praxistipp Beschriftung in Web-Anwendungen

Permalink zu "Praxistipp Beschriftung in Web-Anwendungen"
  • JAWS: [Beschriftung] [Rolle] [Pflichtfeldhinweis] [Validierungshinweis] [Wert] [Beschreibung] [Fehlermeldung] [Bedienhinweis des Screenreaders] [Hinweis auf Tastaturkürzel]
  • NVDA: [Beschriftung] [Rolle] [Pflichtfeldhinweis] [Validierungshinweis] [Beschreibung] [Hinweis auf Tastaturkürzel] [Wert]
  • Windows Sprachausgabe: [Beschriftung] [Rolle] [Wert] [Pflichtfeldhinweis] [Validierungshinweis] [Hinweis auf Tastaturkürzel]

Hinweise:

  • Die Beschriftung wird von den Screenreadern an erster Stelle, unmittelbar vor der Rolle, ausgegeben.
  • Vor der Beschriftung wird lediglich eine Gruppenbeschriftung ausgegeben, sofern vorhanden.
  • Beim Lesen mit dem virtuellen Cursor wird die Beschriftung je nach Bedienelement beim Element selbst ausgegeben oder an der Stelle, an der sie sich im Quellcode befindet. Damit auch beim Lesen mit dem virtuellen Cursor die Beschriftungen korrekt den Bedienelementen zugeordnet werden können, sollte sich die Beschriftung im Quellcode im Element (z. B. bei Links und Schaltern), direkt vor dem Element (bei Formularfeldern außer Radiobuttons und Checkboxen) oder direkt nach dem Element (bei Radiobuttons und Checkboxen) befinden.

In HTML hängt die Beschriftungsmethode vom Elementtyp ab:

  • Links, Schalter (die mit dem <button>-Element ausgezeichnet sind), werden über ihren Textinhalt oder den Alternativtext der Grafik beschriftet,
  • Schalter (die mit dem <input>-Element ausgezeichnet sind), werden über das value-Attribut beschriftet.
  • Formularelemente werden mit dem <label>-Element beschriftet.
  • Formularfeldgruppen (<fieldset>) werden mit dem <legend>-Element beschriftet.
  • Grafiken (<img>) werden mit dem alt-Attribut beschriftet.
  • Abbildungen (<figure>) werden mit dem <figcaption>-Element beschriftet.
  • Tabellen werden mit dem <caption>-Element beschriftet.
  • iFrames und Regionen (z. B. <nav> und <section>) werden mit dem title-Attribut beschriftet. Einige Elemente dürfen nicht beschriftet werden (z. B. <div> oder <span>).

Weitere Informationen: 4.10.4 The label element - HTML Standard (whatwg.org), Providing Accessible Names and Descriptions | APG | WAI | W3C, Labeling Controls | Web Accessibility Initiative (WAI) | W3C, 4. Accessible Name and Description Computation - HTML Accessibility API Mappings 1.0 (w3.org)

In ARIA können Beschriftungen mit den Attributen aria-labelledby und aria-label übermittelt werden.

  • Per aria-labelledby kann auf die IDs von sichtbaren oder unsichtbaren Beschriftungen verwiesen werden.
  • Mit aria-label kann die Beschriftung direkt in Textform angegeben werden.
  • Einige Elemente, die mit ARIA-Rollen ausgezeichnet sind, können außerdem über ihren Textinhalt beschriftet werden. Dies gilt u. a. für die Rollen button, link, checkbox, radio, option und tab. In der ARIA-Spezifikation sind diese Elemente mit „Name From: content“ gekennzeichnet.
  • Einige Elemente, die mit ARIA-Rollen ausgezeichnet sind, müssen explizit (d. h. in der Regel mit aria-label oder aria-labelledby) beschriftet werden. Eine Beschriftung über den Textinhalt ist nicht möglich. Dies gilt u. a. für die Rollen: listbox, combobox, dialog, form, application, grid. In der ARIA-Spezifikation sind Elemente, die beschriftet werden müssen, mit „Accessible Name Required: True“ gekennzeichnet. Ob ein Element explizit beschriftet werden kann, ist in der ARIA-Spezifikation am „Name From: author“ ersichtlich.
  • Darüber hinaus kann eine Beschriftung mit role=caption ausgezeichnet werden und dient dann als Beschriftung von Tabellen (role=grid, role=table, role=treegrid) und Abbildungen (role=figure), sofern die Beschriftung das erste (oder bei role=figure auch letzte) Kindelement des zu beschriftenden Elements ist. Unabhängig von der Auszeichnung mit role=caption soll per aria-labelledby auf die Beschriftung verwiesen werden.
  • Einige ARIA-Rollen dürfen nicht beschriftet werden, z. B. generic, paragraph, presentation, code, insertion, deletion, emphasis, strong, subscript und superscript. In der ARIA-Spezifikation sind diese Elemente mit „Name From: prohibited“ gekennzeichnet. Elemente mit diesen Rollen dürfen allerdings Text enthalten.
  • Es ist zulässig, per aria-labelledby auf ausgeblendete Elemente, die z. B. mit display:none oder hidden ausgezeichnet wurden, zu verweisen. Die Inhalte der ausgeblendeten Elemente dienen als Beschriftung des Elements mit aria-labelledby. Es empfiehlt sich in solchen Fällen jedoch, aria-label zu verwenden.

Weitere Informationen: aria-label property - Accessible Rich Internet Applications (WAI-ARIA) 1.2 (w3.org) (Externer Link), aria-labelledby property - Accessible Rich Internet Applications (WAI-ARIA) 1.2 (w3.org) (Externer Link), caption role - Accessible Rich Internet Applications (WAI-ARIA) 1.2 (w3.org) (Externer Link)

  • Jedes Bedienelement muss eine Beschriftung besitzen, die als Accessible Name an die Accessibility API übermittelt wird. Dies gilt auch, wenn das Element keine visuell sichtbare Beschriftung besitzt.
  • Die Beschriftung sollte knapp und aussagekräftig sein.
  • Der Accessible Name sollte keinen Sprachwechsel und keine strukturierten Inhalte enthalten, weil dies mit der Assistenztechnologie nicht wahrnehmbar ist.
  • Für jedes Element kann nur mit einer Methode eine Beschriftung an die Accessibility API übermittelt werden. Werden mehrere Methoden verwendet, wird lediglich die Beschriftung als Accessible Name verwendet, deren Methode die höchste Priorität besitzt. Die Priorität der Methoden ist wie folgt definiert:
    1. aria-labelledby,
    2. aria-label,
    3. HTML-Beschriftungsmethoden (wie <label>, <caption>, value, alt, sofern für das Element zutreffend),
    4. Textinhalt (sofern für das Element zulässig),
    5. title,
    6. placeholder (nur bei Eingabefeldern).
  • Elemente sollten nicht per title- oder placeholder-Attribut beschriftet werden, weil diese beiden Attribute, die eigentlich für die Übermittlung einer Beschreibung bzw. eines Eingabehinweises gedacht sind, nur als Beschriftung verwendet werden, wenn es keine richtige Beschriftung gibt. Es handelt sich dabei um einen Reparaturmechanismus, der sicherstellen soll, dass ein Element nicht ohne Beschriftung ausgegeben wird.
  • Wenn die Beschriftung eines Bedienelements explizit über ein Attribut erfolgt (z. B. aria-label, aria-labelledby, id, auf die per <label for> verwiesen wird), dann muss sich das Attribut an dem Element befinden, welches den Tastaturfokus erhält und die Rolle des zu beschriftenden Elements besitzt. Das Bedienelement kann nicht per Attribut beschriftet werden, wenn sich das Attribut an einem übergeordneten oder untergeordneten Element befindet.
  • Textinhalte, die über die CSS-Selektoren before oder after als Pseudoelemente dargestellt werden, werden bei der Ermittlung der Beschriftung berücksichtigt. Soll dies vermieden werden, sollten sie mit aria-hidden=true ausgezeichnet werden.
  • Wird per aria-labelledby auf ein Formularfeld verwiesen, so wird der Wert des Formularfeldes (nicht jedoch dessen Beschriftung) bei der Ermittlung der Beschriftung des Elements mit aria-labelledby berücksichtigt.
  • ARIA-Elemente müssen in der Regel mit einer ARIA-Methode (z. B. aria-label oder aria-labelledby) oder über ihren Textinhalt (sofern für die entsprechende Rolle zulässig) beschriftet werden. So kann z. B. eine ARIA-Checkbox nicht mit dem <label>-Element und eine ARIA-Grafik nicht mit dem alt-Attribut beschriftet werden. Eine Ausnahme stellen ARIA-Elemente dar, deren zugrundeliegenden HTML-Elemente die entsprechende HTML-Beschriftungsmethode erlauben. So kann ein kombiniertes Eingabefeld (<input role=combobox>) mit dem <label>-Element beschriftet werden, weil das HTML-Element <input> mit dem <label>-Element beschriftet werden kann.
  • Die sichtbare Beschriftung sollte nicht mit aria-hidden=true ausgezeichnet werden, selbst wenn ein Accessible Name vorhanden ist, damit die Sprachausgabe auch bei Mausbedienung funktioniert.
  • Die sichtbare Beschriftung sollte als Accessible Name verwendet werden, um eine mehrfache Ausgabe der Beschriftung mit der Sprachausgabe zu vermeiden.
  • Bei Formularfeldern sollte sich der Accessible Name im Quellcode unmittelbar vor dem Element befinden, außer bei Radiobuttons und Checkboxen, bei denen sich der Accessible Name im Quellcode unmittelbar dahinter befinden sollte. Das ist wichtig, damit auch beim Lesen mit dem virtuellen Cursor des Screenreaders die Beschriftung korrekt den Formularfeldern zugeordnet werden kann.
  • Je nach Elementtyp ist der Textinhalt von Elementen auch mit dem virtuellen Cursor des Screenreaders nicht wahrnehmbar, wenn diese explizit beschriftet sind (z. B. mit aria-label oder aria-labelledby).
    • Bei Bedienelementen (wie z. B. Links und Schalter) sollte der Textinhalt als Beschriftung verwendet werden. Andernfalls muss sichergestellt sein, dass alle Informationen, die im Textinhalt stehen, auch im Accessible Name vorhanden sind.
    • Bei gruppierenden Elementen (wie Formularfeldgruppen, Regionen, Listen oder Tabellen) ist deren Inhalt mit dem virtuellen Cursor wahrnehmbar, selbst wenn diese explizit beschriftet sind. Diese Elemente sollten somit explizit beschriftet werden, damit deren Zweck erkennbar ist.

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