Es existieren unterschiedliche Tools zur Überprüfung der digitalen Barrierefreiheit von Dokumenten. Diese arbeiten unterschiedlich und überprüfen verschiedene Faktoren eines Dokumentes. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht einiger dieser Tools.

Bitte beachten Sie, dass es bei jeder Barrierefreiheits-Prüfung Kriterien gibt, die automatisiert von einem Tool geprüft werden können und Kriterien, die vom Menschen zu prüfen sind. So kann z. B. ein Tool prüfen, ob es einen Alternativtext für Bilder gibt; ob dieser sinnvoll ist, muss jedoch von einem Menschen geprüft werden.

Prüfung der Barrierefreiheit in Microsoft Office-Dokumenten

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In allen Microsoft Office-Programmen gibt es die Möglichkeit, eine automatisierte Barrierefreiheitsprüfung zu starten. Diese finden Sie bei den Office 365 Produkten im Menü „Überprüfen“ und dann unter dem Punkt „Barrierefreiheit überprüfen“. Zu beachten ist, dass hier nur Anforderungen geprüft werden können, die automatisiert prüfbar sind. Das sind nicht alle Anforderungen an die Barrierefreiheit. Zu beachten ist auch, dass die Qualität der Prüfung von der eingesetzten Version der Microsoft Office-Produkte abhängig ist. In der Regel gilt, dass mit der neuesten Version die besten Ergebnisse erzielt werden.

In jedem Fall muss die Barrierefreiheit nach einer automatisierten Prüfung auch noch manuell geprüft werden.

Bei der Konvertierung in das PDF-Format ist noch Folgendes zu beachten: Auch wenn die Barrierefreiheitsprüfung von Microsoft ohne Fehler läuft, kann es im PDF noch Barrierefreiheitsfehler geben. Genauso umgekehrt, wenn die Barrierefreiheitsprüfung von Microsoft Fehler oder Warnungen anzeigt, kann es sein, dass das PDF fehlerfrei ist. Ob das PDF noch Fehler aufweist oder nicht, hängt sehr stark vom jeweiligen Konverter ab.

Prüfung von PDF-Dokumenten

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Fertige PDF-Dateien können direkt mit Tools auf die Barrierefreiheit überprüft werden. Hierbei stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Welche Kriterien eines PDF-Dokuments von einem Tool geprüft werden können und welche vom Menschen zu prüfen sind, wird im Matterhorn-Protokoll beschrieben. Deutsche Version des Matterhorn Protokolls 1.02.

PDF Accessibility Checker (PAC)

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Der kostenlose PAC (aktuell nur für Windows, für andere Betriebssystem siehe axesCheck) prüft Kriterien des PDF/UA Standards und der WCAG. Die automatische Prüfung prüft die ca. 2/3 maschinenprüfbaren Kriterien des PDF/UA Standards. Zu diesen kann man sich einen Detailbericht mit Position des jeweiligen Fehlers anzeigen lassen.

Für die restlichen, vom Menschen zu prüfenden Kriterien ist die Screenreader-Vorschau und die Anzeige der Logischen Struktur geeignet. Ebenfalls gibt es ein Set von Qualitätsprüfungen, die auf mögliche Fehler hinweisen. Die Qualitätsprüfung hilft, Stellen zu finden, die möglicherweise ein Fehler sind. Es muss jedoch ein Mensch entscheiden, ob das der Fall ist. Die Qualitätspüfungen helfen, möglichen Problemstellen schneller zu finden. In diesem Sinne sind die neuen Qualitätsprüfungen keine offiziellen technischen Kriterien und sie müssen nicht alle erfüllt sein, um das PDF als barrierefrei auszuweisen. Sie sollen als Hinweise auf mögliche Fehler dienen.

Auf der Webseite des PAC gibt es eine Anleitung und Termine für Webinare zur Verwendung des PAC. Auf der Webseite von axes4 werden Aufzeichnungen von Webinaren zum PAC und zu anderen Themen zur Verfügung gestellt: https://www.axes4.com/de/ressourcen-community/videos

Zum Beseitigen einzelner Probleme gibt es Anleitungen:

Neben dem PDF/UA-Standard müssen PDF-Dateien ebenfalls die Anforderungen des Abschnittes 10 der EN 301 549 erfüllen. Diese können über den Tab “WCAG” angezeigt werden. Auch hier ist zu beachten, dass nicht alle Anforderungen aus Abschnitt 10 automatisiert geprüft werden können. Eine manuelle Prüfung der Anforderungen aus Abschnitt 10 ist daher zu empfehlen.

Eine Möglichkeit, PDF Dateien online zu überprüfen, bietet axesCheck, eine Online-Version des PAC. Hierbei können im Browser direkt PDF-Dokumente hochgeladen werden. Diese werden dann online geprüft und das Ergebnis wie im PAC angezeigt. Dadurch wird das Testen unter Linux und MacOS möglich. Aus Sicht des Datenschutzes sollte man hier beachten, dass das Dokument auf andere Server hochgeladen wird und es erst dann ausgewertet werden kann. Die Datenschutzbestimmungen sind einsehbar. Das Online-Tool kann komplett kostenlos benutzt werden.

Aktuell am Markt befindliche Programme (z.B. Adobe, Foxit, Kofax) beinhalten eigene Tests zum Überprüfen der Barrierefreiheit der erstellten PDF-Dateien. Diese befinden sich z.B. beim Adobe Acrobat Pro im Werkzeug Barrierefreiheit, welches rechts in der Werkzeugleiste geöffnet werden kann. Bei der Barrierefreiheitsprüfung von Adobe werden einzelne Merkmale einer barrierefreien Datei überprüft. Wichtig: Diese Prüfung stimmt nicht mit den PDF/UA-Kriterien überein. Die Beseitigung dieser Fehler führt also nicht zwangsläufig zu einer PDF-Datei, welche den PDF/UA Standard erfüllt. Es werden außerdem auch Fehler gemeldet, die laut PDF Standard und PDF/UA-Standard keine Fehler sind. Im Ergebnis der Prüfung kann man sich Erklärungen zu den Fehlern anschauen und sich Lösungsvorschläge anzeigen lassen.

PDF Accessibility Validation Engine (Pave)

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Auf der Webseite von Pave kann man PDF-Dokumente direkt hochladen und bekommt bei kleineren Dateien anschließend direkte Tipps zum Beseitigen der Fehler in der Barrierefreiheit. Zusätzlich können einzelne Fehler direkt vom Online-Tool beseitigt werden und man kann sich die optimierte Datei wieder herunterladen. Aus Sicht des Datenschutzes sollte man auch hier beachten, dass das Dokument auf andere Server hochgeladen wird und es erst dann ausgewertet bzw. modifiziert werden kann. Leider scheint es seit 2016 keine großen Updates mehr gegeben zu haben. Die Ergebnisse bilden aber trotzdem bereits eine gute Grundlage einer barrierefreien PDF-Datei.

Das kostenpflichtige Tool axesPDF der Firma axes4 bieten neben dem integrierten PAC-Test auch die Möglichkeit, Fehler in der PDF-Datei direkt zu entfernen. Dadurch lässt sich viel Zeit beim Nachbearbeiten von Dateien sparen, wobei man etwas mehr Kenntnis zum PDF/UA Standard benötigt, um die einzelnen Werkzeuge des Programmes sinnvoll nutzen zu können. Aktuell läuft es nur auf Windows-Betriebssystemen.

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