Um die Bedeutung von Bilddateien erfassen zu können, sind Personen, die visuelle Inhalte nur eingeschränkt bzw. gar nicht wahrnehmen können, darauf angewiesen, dass jeweils eine zugehörige Textalternative bereitgestellt wird. Dabei tritt ein sogenannter Alternativtext an die Stelle der Bilddatei, um Zugang zu den dargestellten Inhalten zu ermöglichen.

Um solide, umfassende Orientierung zu gewährleisten und Irritationen möglichst zu vermeiden, sollte ausnahmslos jede Bilddatei mit einem Alternativtext versehen werden, insbesondere auch dann, wenn es sich z. B. “nur” um ein Werbebanner handelt. Davon ausgenommen sind lediglich dekorative visuelle Objekte ohne inhaltliche Bedeutung, die allein der Verzierung dienen. Derartige Bilddateien sollten explizit als Schmuckelemente gekennzeichnet werden. Vergleiche dazu auch Abschnitt Allgemeine Anforderungen zur Barrierefreiheit von Dokumenten .

Beim Verfassen von Alternativtexten sollten die folgenden allgemeinen Kriterien zugrunde gelegt werden:

  • möglichst ohne Redundanz,
  • möglichst kurz,
  • möglichst neutral,
  • möglichst zutreffend,
  • möglichst vollständig,
  • möglichst einheitlich,
  • möglichst systematisch.

Machen Sie sich am besten zunächst vertraut damit, wie die unterschiedlichen Elemente (Verlinkungen, Grafiken, etc.) von einem Screenreader bezeichnet werden, um Doppelungen im Alternativtext zu vermeiden. Die Herausforderung besteht darin, den dargestellten Inhalt ohne Redundanz mit wenigen Worten möglichst neutral und zutreffend zu beschreiben. Beachten Sie dabei, dass es sich bei Formulierungen wie “Das Wetter ist schön.” oder “Das Wetter ist schlecht.” oder “glückliche Menschen” oder auch “Urlaubsidylle” aus dem täglichen Sprachgebrauch um Interpretationen bzw. Bewertungen handelt, die es in Alternativtexten zu vermeiden gilt. Vermeiden Sie außerdem die Wiederholung von Text, der bereits im Fließtext bzw. in der Bildunterschrift steht. Machen Sie sich dazu bewusst, wie zeitintensiv es ist, Text mit einem Screenreader abzuhören, nur um am Ende eines ggf. auch noch sehr langen Alternativtextes erkennen zu müssen, dass man lediglich identische Textpassagen erneut gehört und nichts Neues erfahren hat. Wobei Alternativtexte allerdings wiederum auch nicht dazu genutzt werden sollten, um Inhalte unterzubringen, die aus der Bilddatei selbst nicht ersichtlich sind und auch im Text nicht erwähnt werden. Die Verwendung von Fachbegriffen hingegen kann sich v. a. im internationalen bzw. fachbereichsübergreifenden Kontext als hilfreich und zweckdienlich erweisen.

Beachten Sie darüber hinaus, dass in Alternativtexten keine Formatierungen möglich sind. Textauszeichnungen wie Hoch- bzw. Tiefstellungen, die insbesondere im naturwissenschaftlichen sowie mathematischen Kontext häufig benötigt werden, müssen entsprechend ausformuliert werden. Legen Sie dazu am besten vorab eine einheitliche Vorgehensweise fest.

Generell ist ein systematischer Aufbau, der sich auf das Wesentliche beschränkt, als Orientierungshilfe optimal. Mit einem einleitenden Schlagwort, wie z.B. „Foto“, „Illustration“, „Porträt“, „Screenshot“, „Logo“ etc., lässt sich das Wesen der jeweiligen Abbildung bereits möglichst zutreffend erfassen und kategorisieren. Damit ist eine erste Einordnung gegeben, die durch die sich anschließende spezifische Beschreibung konkretisiert wird.

Beim Bereitstellen von Alternativtexten von inhaltsschweren Bilddateien wird die in der Faustregel für die Länge eines Alternativtextes benannte Zeichenanzahl von 80 bis 100 Zeichen rasch überschritten werden. Wenn es um komplexe Diagramme geht, sollte darüber hinaus die Bereitstellung von separaten Dateien für umfangreiche Bildbeschreibungen in Erwägung gezogen werden. Beispiele für Bildbeschreibungen im schulischen Kontext finden sich z. B. im VISCH-Leitfaden der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista).

Dieser Abschnitt wird in den folgenden Versionen der Handreichung kontinuierlich erweitert werden.

Vertiefende Informationen mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Kontext

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Anleitungen zu Prüfschritten

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