Adobe bietet mit der Auto-Tag API (Adobe, o.D.) eine Dienstleistung für Entwickelnde an. Sie können über Adobe’s Service nicht barrierefreie PDF-Dokumente taggen lassen. Der Service versucht mit KI-Unterstützung, ein möglichst gutes Ergebnis bezüglich Barrierefreiheit zu erzielen. Allerdings können nicht alle Inhalte automatisch barrierefrei gemacht werden - das Ergebnis muss noch von Hand nachbearbeitet werden. Unter anderem müssen Alternativtexte nachgetragen und die Lesereihenfolge überprüft werden.

In einer wissenschaftlichen Studie (Tran, 2023) fanden wir heraus, dass die Auto-Tag API von sich aus keine barrierefreien PDF-Dokumente erzeugt, die nach PDF/UA Standard barrierefrei sind. Aber für nicht getaggte oder überhaupt nicht barrierefreie PDF-Dokumente kann sie ein guter Startpunkt sein.

Die Ergebnisse der Studie in Kürze:

  • 37% der im Matterhorn-Protokoll (PDF Association, 2021) aufgeführten Fehler wurden von der Auto-Tag API entdeckt und behoben, 42% wurden nicht behoben, der Rest konnte nicht geprüft werden.
  • Betrachtet man nur die Fehler, die nicht automatisch geprüft werden können, wurden immerhin 46% der Matterhorn-Fehler behoben.
  • Die Auto-Tag API veränderte zuweilen Inhalte und führte gelegentlich neue Barrierefreiheitsfehler ein.

Die Auto-Tag API gibt es auch online als Demo unter https://acrobatservices.adobe.com/dc-accessibility-playground/main.html. Es können nur Dokumente mit maximal 10 MB hochgeladen werden. Eine kurze Überprüfung mit mehreren Dokumenten hat folgendes ergeben: Bei kurzen, strukturell einfachen und vorwiegend textbasierten Dokumenten wird ein guter Tag-Baum erzeugt. Eine händische Überprüfung ist aber auf jeden Fall angeraten. Grafisch komplexe Dokumente werden derzeit nicht bearbeitet. Man erhält eine Rückmeldung, dass das Dokument zu komplex zur Bearbeitung ist.

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